Steine gegen das Vergessen – „Stolpersteine“ in Dietzenbach
Wie in vielen anderen deutschen Städten und Gemeinden wurden auch in der Kreisstadt Dietzenbach so genannte „Stolpersteine“(*) zur Erinnerung an die von den Nazis verfolgten Bürgerinnen und Bürger verlegt.
Zu Beginn der Nazi-Herrschaft 1933 zählte die jüdische Gemeinde Dietzenbach 20 Personen, die alle in den Folgejahren vor dem Nazi-Terror ihren Heimatort verließen und in die Anonymität der Großstädte Offenbach und Frankfurt flüchteten. Den meisten von ihnen gelang schließlich die Auswanderung nach Amerika, einige von ihnen verloren aber in den Vernichtungslagern der Nazis ihr Leben.
In Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger sowie an zwei „Euthanasie“-Opfer hat der Kölner Künstler Gunter Demnig am 24. Februar 2006 in der Dietzenbacher Altstadt vor deren früheren Wohnhäusern auf den Bürgersteigen die ersten elf von insgesamt 22 „Stolpersteinen“ verlegt. Sie befinden sich in der Schmidtstraße 12 vor dem „Ideenhaus“ und vor der Weinstube Schäfereck 5 sowie für die beiden „Euthanasie“-Opfer an der Ecke Babenhäuser Straße/Dr.-Heumann-Weg und Darmstädter Straße in Höhe Haus-Nr. 65.
Die restlichen elf „Stolpersteine“ sollen zu einem späteren Zeitpunkt gesetzt werden.
(*) Seit Juli 1997 hat Gunter Demnig mehr als 22.000 Stolpersteine in etwa 530 Städten und Gemeinden in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Italien, Österreich, Polen, Tschechien, der Ukraine und Ungarn gesetzt. Erste Stolpersteine Norwegen und Dänemark sind im Jahr 2010 geplant.