13 neue Integrationslotsinnen in der Kreisstadt
Team aus 24 Frauen unterstützt maßgeblich das Dietzenbacher Zusammenleben
Die Kreisstadt Dietzenbach begrüßt 13 neue Integrationslotsinnen: Am 18. Juni 2024 haben die Frauen des vierten Ausbildungsjahrgangs ihre Zertifikate im Rathaus stolz entgegengenommen. Sie ergänzen das bestehende Lotsenteam auf nunmehr 24 Frauen im Alter zwischen 20 und 75 Jahren, die als engagierte „Brückenbauer“ anderen Migrantinnen und Migranten zur Selbsthilfe verhelfen.
„Mehr denn je und bei allen Krisen in dieser Welt ist es heute immens wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ihr Engagement und ihre Zeit, die Sie aufbringen, um anderen zu helfen und deren Weg zu erleichtern, sowie Ihren Einsatz für die Dietzenbacher Bevölkerung, all das finde ich extrem stark. Als Stadt schätzen wir es sehr und sind glücklich, dass Sie da sind“, so Erster Stadtrat René Bacher während der Zertifikatsübergabe.
Brücken bauen und Hilfe geben
Erstmals im September 2009 wurden in der Kreisstadt Dietzenbach sogenannte Integrationslotsen für Dietzenbach ausgebildet. Integrationslotsen sind Menschen mit Migrationshintergrund, die im kommunalen Rahmen eine Brückenfunktion wahrnehmen und gleichzeitig dazu beitragen, die Eigenverantwortlichkeit der Migranten zu stärken. Die Aufgabe von Integrationslotsen ist es, Migranten durch den Alltag zu helfen, bürokratische Hürden abzubauen, ihnen Hilfestellungen und Kenntnisse über soziale, politische und kulturelle Strukturen zu vermitteln – und damit die beste Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.
„Der Bedarf für den Einsatz der Integrationslotsen ist nach wie vor ein Großer“, berichtet Sonja Hoffmann, Leiterin der Stabsstelle Integration. „Daher freuen wir uns, dass nun bereits die vierte Ausbildung von Integrationslotsen durch unser Integrationsbüro durchgeführt werden konnte. Wir sind sehr stolz auf die zertifizierten Frauen“, ergänzt Projektleiterin Margarete Schmager-Komorowski. In insgesamt 32 Seminarstunden wurden von verschiedenen Referenten Themen wie „Kommunale Integrationsarbeit“, Politische Partizipation“, „Interkulturelles Konfliktmanagement“ sowie Informationen über das Bildungssystem, Gesundheit und Ernährung und das Vereinsleben in Dietzenbach vermittelt.
13 Frauen zwischen 20 und 59 Jahren mit pakistanischem, marokkanischem, türkischem, ukrainischem, afghanischem, griechischem und syrischem Migrationshintergrund haben nun die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, sodass die Gruppe der aktiven Integrationslotsinnen aktuell aus 24 Personen besteht.
Weiter mit gemeinsamen Workshops
Als ersten Schritt in die Praxis wird es nun einen Workshop gemeinsam mit den bereits bestehenden und neuen Lotsinnen und der Projektleitung geben. In diesem soll eine Bedarfsanalyse über den „Ist-Stand“ der Integration und mögliche Handlungsbedarfe und Einsatzmöglichkeiten für die neue Lotsinnengruppe erstellt werden. Im Anschluss hieran besucht die Gruppe in den nächsten Wochen unterschiedliche Vereine, Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen und andere Institutionen, um sich und ihre Arbeit vorzustellen und erste Kontakte zu knüpfen.
Aufgaben und Verantwortungen
Die Aufgaben der Dietzenbacher Integrationslotsen sind vielfältig und reichen vom Dolmetschen bei Behördengängen bis zu gezielten Verbesserungen bei Zugang und Engagements in Sportvereinen oder auch in der interkulturellen Seniorenarbeit. Desweitern sind sie für die Weitergabe von Informationen an Eltern mit Migrationshintergrund über Freizeit-, Bildungs- und soziale Beratungsangebote sowie über das Gesundheits- und Vereinswesen der Kreisstadt Dietzenbach tätig. Sie organisieren den Informationsaustausch zwischen Institutionen, Bildungseinrichtungen und Vereinen einerseits und Eltern mit Migrationshintergrund andererseits, um deren Kindern diese Angebote näher zu bringen und nutzbar zu machen. Weiterhin vermitteln sie bei Missverständnissen zwischen den Kulturen und unterstützen die ortsansässigen Vereine, Institutionen, Bildungs- und Kultureinrichtungen in ihrer Integrationsarbeit.
„Es liegt nicht an den fehlenden Angeboten, dass Integration manchmal nicht funktioniert – oft kennen die Menschen diese Angebote einfach nicht“, so Sonja Hoffmann, Leiterin der Stabstelle Integration. „Deswegen ist die Arbeit mit Multiplikatoren, die selbst über einen Migrationshintergrund verfügen, elementar für eine erfolgversprechende Integrationsarbeit.“
Vereine, Bildungseinrichtungen und andere Institutionen können sich bei Interesse an einer Zusammenarbeit mit den Integrationslotsen und -lotsinnen gerne an die Projektleitung, Margarete Schmager-Komorowski, wenden: Telefon 06074 373 359, E-Mail schmager-komorowski@dietzenbach.de.