Litfaßsäule musikalisch gestaltet
Weitere Fläche mit Engagement und Bezug zur Stadt und ihren Menschen aufgewertet
In der Nibelungenstraße in Dietzenbach geht es bunt zu: Bereits seit April des vergangenen Jahres begrüßt Pippi Langstrumpf die Schülerinnen und Schüler der Astrid-Lindgren-Schule mit einem breiten Grinsen auf der direkt vor dem Schulhof stehenden Litfaßsäule. Nun wird es auch am anderen Straßenende musikalisch-bunt. Denn anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Ensembles Saitensprung im vergangenen Jahr hatten dessen Mitglieder Charlotte Rothmann und Horst Schäfer die Idee, die zweite Litfaßsäule in der Nibelungenstraße kreativ-künstlerisch zu gestalten.
Da die insgesamt 15 Säulen im Stadtgebiet schon lange nicht mehr für Werbezwecke genutzt werden, hatte man im Rathaus beschlossen, diese zu verschönern. „Bereits sechs der nicht mehr für Werbezwecke genutzten Litfaßsäulen wurden schon kunstvoll gestaltet – von und mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt. Jede Säule erzählt dabei ihre eigene Geschichte. Und mich freut es besonders, dass an diesen Projekten schon zahlreiche Kinder und Jugendliche beteiligt waren“, so Erster Stadtrat und Sozialdezernent René Bacher.
Den ersten vier Säulen verpasste der Dietzenbacher Jugendbeirat ein buntes Update, danach folgte die Säule an der Astrid-Lindgren-Schule und am Platz der Republik begrüßt Uschi Heusels Ratte Ludwig die Vorbeigehenden – letztgenannte Kunstaktion wurde durch einen Ideenwettbewerb umgesetzt.
Gemeinschaftliche Kunstaktion in der Nibelungenstraße
Nun erstrahlt als siebtes Kunstwerk auch die Säule am Ende der Nibelungenstraße im neuen Glanz: Den Entwurf und die Gestaltung der Säule hat die Dietzenbacher Künstlerin Jelena Hild, die dem Ensemble Saitensprung langjährig freundschaftlich verbunden ist, entworfen. So zieren die Litfaßsäule jetzt zahlreiche Musikinstrumente aus unterschiedlichen Ländern. Sie stehen sinnbildlich für die Vielfalt des musikalischen Repertoires des Ensembles, das Musikstücke aus sehr vielen Ländern, Kontinenten und Kulturen umfasst.
„All diese Instrumente sind auch tatsächlich in unserer inzwischen schon 41-jährigen Musikgeschichte zum Einsatz gekommen“, freut sich Charlotte Rothmann, die das Ensemble seit Beginn leitet. Eine musikalische Kostprobe des Repertoires wurde natürlich anlässlich der Einweihung am 11. November zum Besten gegeben. „Musik baut Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen", ist sich die Leiterin des Ensembles sicher.
Um diesen Anspruch auch bei der Gestaltung der Litfaßsäule in die Tat umzusetzen, haben die Blaumacher-Kids von Elke Schott die Künstlerin bei der Gestaltung in der Nibelungenstraße unterstützt. Die Blaumacher-Kids engagieren sich in Dietzenbach in mehreren Projekten, dabei geht es vor allen um „Respekt, Wertschätzung, soziale Kompetenz“, erläutert Elke Schott. So war es für den Verein keine Frage, sich bei der Gestaltung der Litfaßsäule einzubringen, denn „bei den Blaumachern lernen Kinder und Jugendliche fürs Leben“, ergänzt Schott. Die Aktion in der Nibelungenstraße habe ein Blaumacher-Mädchen so begeistert, dass es nun selbst später Künstlerin werden möchte.
Projekt dank Engagement und Förderung
„Das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Blaumachern und Jelena Hild kann sich wirklich sehen lassen“, freut sich Erster Stadtrat René Bacher. „Kreativität und ehrenamtlicher Einsatz kommen hier in der Straßenkunst zusammen und bilden eine ganz besondere Verbundenheit zu unserer Stadt.“ Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang ergänzt: „Ich bin dankbar, dass wir einmal wieder eine Bereicherung des Stadtbildes realisieren konnten. Dies war vor allem dadurch möglich, dass es Menschen in unserer Stadt gibt, die solche Kunst zu schätzen wissen und dass es Partner gibt, die diese Projekte finanziell unterstützen.“
Gefördert wurde die Gestaltung der Litfaßsäule durch Bundesmittel des Förderprogramms „Demokratie leben“. „Mit der Gestaltung von Litfaßsäulen durch engagierte Menschen, Vereine und Institutionen in Dietzenbach wird nicht nur das Stadtbild verschönert, sondern auch die Identifikation mit der Stadt gefördert“, sind sich Sonja Hoffmann und El Yazid Sadaan sicher, die das Bundesprogramm in der Kreisstadt umsetzen.
Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Gestaltung einer der verbliebenen acht Litfaßsäulen im Stadtgebiete interessieren, können sich gern via E-Mail an die Stabstelle Integration unter Integration@dietzenbach.de wenden.