Städtepartnerschaft zu Neuhaus am Rennweg
Gegenseitige Besuche mit unterschiedlichem Kontext
Es gab in den letzten Wochen so einiges an Kontakt zwischen der thüringischen Partnerstadt Neuhaus und der hessischen Kreisstadt Dietzenbach. Beide Städte sind seit 1990 offiziell Städtepartner, sie wurde nur wenige Wochen nach der deutschen Wiedervereinigung besiegelt.
Das 30-jährige Jubiläum wollten beide Städte eigentlich im Jahr 2020 feiern, was aufgrund der Pandemie ausfallen musste. Trotzdem war es das erklärte Ziel, die Verbindung wieder zu intensivieren (wir berichteten im März 2022). Seitdem haben einige Besuche stattgefunden. Sport, Europa und Klima waren wichtige Themen der Gespräche.
Gemeinsame Eröffnung des Rennsteiglaufs
Auf Einladung des Bürgermeisters von Neuhaus, Uwe Scheler, besuchte Dietzenbachs Rathauschef Dr. Dieter Lang am 20. und 21. Mai dieses Jahres die 177 Kilometer weit entfernte (Luftlinie) Stadt am Rennsteig, um sich einen ersten persönlichen Eindruck von der Stadt und Region zu machen. Beide Bürgermeisterkollegen eröffneten gemeinsam den traditionellen Rennsteiglauf mit über 10.000 Läuferinnen und Läufern. Sie gaben den Startschuss zum Marathon. Lang, der selbst aktiver Laufcoach beim SC Steinberg ist, war begeistert von der Atmosphäre: „Sport verbindet, das ist bei der Veranstaltung mehr als sichtbar gewesen.“ Scheler kann dies bestätigen: „Das erleben wir seit 1973 nicht nur mit dem Rennsteiglauf“. Mit teilweise mehr als 15.000 teilnehmenden Läufern und Wanderern gilt er als größter Landschaftslauf bzw. Crosslauf Europas.
Jugend von heute und Europa von morgen
Am Sonntag, den 22. Mai kam Bürgermeister Scheler direkt mit nach Dietzenbach, um den Steinberger Wald-Volkslauf mit zu eröffnen. „Läuft“ zwischen den Städtepartnern. Dank einer kleinen Stadt- und Rathausführung von Dr. Dieter Lang gab es für den Thüringer einen guten ersten Überblick zu Dietzenbach.
Der Montag darauf stand ganz im Zeichen von Europa, es fand der Europatag statt. Bürgermeister Dr. Dieter Lang, Judith Schilling, die stellvertretende Leiterin der Regionalvertretung der Europäischen Kommission, und Kreisbeigeordneter Carsten Müller begrüßten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie interessierte Gäste. Mit dabei war auch Uwe Scheler. Anschließend besuchten sie gemeinsam einige der aufgebauten Stationen - und griffen selbst zur Spraydose.
Unter dem Titel „Jugend von heute und Europa von morgen“ ging es um Vielfalt, Chancengleichheit, gesellschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten sowie die „Europäische Säule Sozialer Rechte“, die 20 Grundsätze zu fairen Arbeitsbedingungen und Sozialschutz festlegt.
222 Kilometer mit dem Rad nach Neuhaus
Klimaschutzmanagerin Dr. Sigita Urdze und Tim Kath, Leiter der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit besuchten am 25.06. im Rahmen des STADTRADELNS ebenfalls Neuhaus, und zwar per Fahrrad. Binnen eines Tages fuhren sie 222km, bei 2.700 Höhenmeter durch Spessart, Rhön, den Thüringischen Wald bis zum Rennsteig. 06:15 Uhr startete die private Radtour am Europaplatz, 20:45 Uhr endete sie am Neuhäuser Rathaus, wo Bürgermeister Uwe Scheler die beiden empfangen hat.
Beide Rathausmitarbeiter waren zum ersten Mal in Neuhaus, sichtlich beeindruckt von Europas größter Holzkirche, dem weitläufigen Wald und den steilen Anstiegen. Bei einem gemeinsamen Frühstück stand das Thema Klimaschutz und -anpassung im Mittelpunkt. Photovoltaik, Windräder, Energieeinsparmaßnahmen aber auch Ausgefallenes wie „Stadtschafe“ für die Pflege der vielen Hanglagen in Neuhaus wurden besprochen. Klar war auf beiden Seiten, dass die Anstrengungen gegen den Klimawandel intensiviert werden müssen.