„Die Verkehrswende beginnt im Kopf“
Dietzenbach plant die Teilnahme an der Kampagne STADTRADELN
Die Kreisstadt Dietzenbach wird in diesem Jahr an der Kampagne STADTRADELN teilnehmen. Dies hat der Magistrat am 07. März einstimmig befürwortet. Seitens der Stadtverwaltung hofft man auf eine rege Beteiligung im Juni 2022 und Unterstützung aus der Bevölkerung und der Belegschaft der Firmen am Standort.
Dietzenbach ist seit Gründung im Jahr 1990 Mitglied im weltweit größten Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen, dem „Klima-Bündnis“. Seit Oktober 2020 gehört Dietzenbach zusätzlich dem Bündnis „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“. Aktuell wird zudem ein Klimaschutzkonzept für die Kreisstadt erstellt.
Ein wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz ist ein verändertes Mobilitätsverhalten. Die vom Klima-Bündnis durchgeführte Kampagne STADTRADELN ist ein Wettbewerb, bei dem im Zeitraum von 21 Tagen möglichst viele Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. Bei der Aktion ist es egal, ob die Teilnehmenden bereits jeden Tag radeln oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs sind. Jeder Kilometer zählt – erst recht, wenn dieser sonst mit dem Auto zurückgelegt worden wäre.
Vorzüge des Radfahrens aufzeigen
Ziel ist es, die Vorteile des Radfahrens aufzuzeigen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Wir investieren aktuell stark in die Infrastruktur für einen attraktiven Radverkehr in unserer Stadt“, sagt Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang. „Ergänzend ist das STADTRADELN eine hervorragende Möglichkeit, die Vorzüge des Radfahrens den Menschen näher zu bringen“, findet der Rathauschef.
Über viele Jahrzehnte war das Auto die relevante Kategorie im Bereich Mobilität. „Das muss sich ändern, um verkehrsbedingte Umweltschäden zu reduzieren“, sagt Erster Stadtrat René Bacher und führt fort: „Da die Verkehrswende im Kopf beginnt, wollen wir das Thema Radverkehr im öffentlichen Diskurs präsenter machen.“
Die Koordination des STADTRADELN wird von der kürzlich eingerichteten Stabsstelle Klimaschutzmanagement in enger Abstimmung mit der Stabsstelle Presse- & Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Der ADFC Dietzenbach hat bereits seine Beteiligung zugesagt, auch andere Vereine und Akteure werden gefragt sein.
Die Klimaschutzmanagerin Dr. Sigita Urdze, selbst überzeugte Radfahrerin, fügt hinzu: „Radfahren gemeinsam mit anderen macht oft besonders viel Spaß. Beim STADTRADELN werden bei der Anmeldung Teams gebildet. So kann man sich auch gegenseitig anfeuern.“
Die Teilnahmegebühren für Kommunen aus Hessen werden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen übernommen.
Hintergrund – Warum brauchen wir mehr Radverkehr?
Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen laut Umweltbundesamt im Verkehrssektor. Im Jahr 2010 verursachten Pkws und Krafträder 79 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen im Personenverkehr. Etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich alleine in Deutschland vermeiden, wenn zirka 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren werden, zeigen Studien und Berechnungen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Das Ziel ist, den Radverkehrsanteil zu steigern. 80 Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen ein Fahrrad, trotzdem liegt der Anteil aller Wege, die in Deutschland geradelt werden, durchschnittlich bei nur zehn Prozent.