Daseinsvorsorge – was ist das eigentlich?
23. Juni: Tag der Daseinsvorsorge
Daseinsvorsorge ist ein ziemlich sperriger Begriff. Gehört hat man ihn schon oft. Aber was steckt dahinter? Städte, Gemeinden und Kommunen sind auf eine reibungslos funktionierende und jederzeit verlässliche Wasserversorgung sowie Abfall- und Abwasserentsorgung angewiesen. Dafür zu sorgen, ist in den meisten Fällen Aufgabe von kommunalen Versorgern – so wie den Stadtwerken Dietzenbach. Deren Teams sind täglich im Einsatz – oft mit einem Bereitschaftsdienst an 365 Tagen im Jahr. Der Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni 2023 soll darauf aufmerksam machen, dass kommunale Unternehmen und Stadtwerke deutschlandweit als Betreiber kritischer Infrastruktur und Erbringer von essentiellen Dienstleistungen eine besondere Verantwortung tragen und weiterhin vor Ort für die Daseinsvorsorge verantwortlich sind – für uns alle.
Versorgung in Zahlen
"Bei den Stadtwerken Dietzenbach und deren Tochtergesellschaften sind täglich 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit viel Herzblut und Expertise im Einsatz. Sie versorgen rund 35.000 Bürgerinnen und Bürger in der Kreisstadt zuverlässig mit Trinkwasser, organisieren den ÖPNV und übernehmen die Abfall- und Abwasserentsorgung", erklärt Geschäftsführer Guido Schick. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das:
Einmal nach Heidelberg
Das Dietzenbacher Wassernetz ist über 106 Kilometer lang. Das entspricht ungefähr der Strecke zwischen Dietzenbach und Heidelberg. Jährlich fließen durch dieses Netz über 1,8 Milliarden Liter frisches Wasser. Umgerechnet sind das ca. 720 gefüllte Olympia-Schwimmbecken. Die Kläranlage in der Limesstraße bearbeitet bei trockenem Wetter pro Sekunde etwa 100 Liter Abwasser, bei Regen sind es bis zu 260 Liter – am Tag ergibt das etwas mehr als 8 Millionen Liter. Mit dieser Menge könnte man jeden Tag das Stadion des FC Bayern München einen Meter unter Wasser setzen.
Ordentlich was auf der Waage
Das 15-köpfige Team der Abfallentsorgung ist bei Wind und Wetter unterwegs und entsorgt im Jahr über 17.500 Tonnen Abfälle. Oder – wenn man so möchte – fast zwei Mal das Gewicht des Eifelturms in Paris. Der wiegt ca. 10.100 Tonnen. Dazu zählen auch die Entleerung von Papierkörben im gesamten Stadtgebiet, die Abholung von Sperrmüll, die Beseitigung illegaler Müllablagerungen sowie die Leerung von Containern und Abfallbehältern. Monatlich leert das Team rund 39.000 Abfallbehälter bei den Dietzenbacher Haushalten. Die Schul- und Stadtbusse befördern innerhalb des Dietzenbacher Stadtgebiets täglich etwa 700 Passagiere.
Investitionen in die Zukunft
"Aber wir tun noch mehr", so Guido Schick. "Unser Team leistet zudem einen Beitrag zur Erhaltung von Ökosystemen. Deshalb modernisieren wir zum Beispiel regelmäßig unser Wassernetz und die Kläranlage. Kontrollen und Instandhaltungsarbeiten durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke stellen eine möglichst unterbrechungsfreie Wasserversorgung sicher. Die Dietzenbacher Kläranlage wird dank Fördermittel weiter ausgebaut und verbessert, um die Belastung der Bieber mit Phosphor und Stickstoff zu senken und um den ökologischen Zustand des Gewässers zu optimieren. Im Jahr 2023 wird ein unterirdisches Becken geöffnet. So entsteht ein deutlich größeres Beckenvolumen. In Kombination mit verschiedenen Umbauten, wie dem Neubau von Zu- und Ablaufleitungen, wird eine erhebliche Verbesserung der Reinigungsleistung erreicht und die Elimination von Phosphor- und Stickstoff gestärkt.
Daseinsvorsorge – für Menschen vor Ort da sein
Am 23. Juni findet bundesweit der siebte Tag der Daseinsvorsorge statt. Auch in diesem Jahr zeigen die rund 1.550 Mitgliedsunternehmen des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) mit ihren rund 300.000 Beschäftigen mit zahlreichen Aktionen, wie Energie-, Wasser- und Internetversorgung ebenso wie die Abwasser- und Abfallentsorgung vor Ort funktionieren und welcher Aufwand dahintersteckt. International wird der Tag von den Vereinten Nationen als „Public Service Day“ ausgerufen.