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Eine saubere Stadt ist ein Gemeinschaftsprojekt

Letzte Clean up Aktion war ein Schlag ins Wasser

Mit dem Slogan „Clean up Dietzenbach – Wir machen was weg!“ boten die Städtischen Betriebe 2022 regelmäßige, gemeinsame Putzaktionen an. Handschuhe anziehen, Zange schnappen, Abfallsack packen und ab auf die Straßen: Nach zwei Jahren Corona-Pause wurde in Dietzenbach wieder angepackt und sauber gemacht. In diesem Jahr mit einem neuen Konzept: unter dem Motto „Clean up Dietzenbach – Wir machen was weg!“ startete eine eigene Putz-Veranstaltungsreihe - jedes Mal mit einem anderen Schwerpunkt. So war der Plan. Doch die Resonanz wurde immer geringer, obwohl das Thema nicht an Aktualität verloren hat.

Zum letzten “Clean up Dietzenbach”-Termin am 17. September sind acht Personen gekommen. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Betriebe mit dem Bürgermeister Dr. Lang und der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin Sabine Göser. Ansonsten waren keine weiteren Dietzenbacherinnen und Dietzenbacher gekommen, um die Stadt ein bisschen sauberer zu machen. Der Termin fand quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es handelte sich immerhin um einen weltweiten Aktionstag der hessenweit eine Vielzahl von engagierten Akteuren auf den Plan rief.

„Wo waren all diejenigen, denen die Sauberkeit unserer Stadt angeblich so wichtig ist?“, fragt sich Bürgermeister Dr. Dieter Lang, der bei jedem der vier angebotenen Termine vor Ort war. Es sei für ihn enttäuschend, denn in Nachbarkommunen gab es erfolgreiche Clean ups am 17. September mit einer tollen Beteiligung der Bevölkerung.

Enttäuschende Entwicklung

Für die Organisatoren der Sammelaktion ist die Entwicklung ärgerlich. “So ganz verstehen wir das nicht”, sagt Markus Krallinger, Leiter der Abfallwirtschaft. An der ersten Aktion im März beteiligten sich 35 Teilnehmende, die gemeinsam an einem Samstagvormittag zehn Kubikmeter Abfall, ca. 1,5 Tonnen, sammelten. Dieser Berg wurde von den Städtischen Betrieben entsorgt.

“Natürlich kann es immer sein, dass es Schwankungen bei der Teilnehmerzahl gibt. Aber dass niemand kommt – dafür finden wir keine Erklärung, sagt Jan Pfaffe, Krallingers Stellvertreter.” Dies sei vor allem unverständlich, da gerade das Thema “wilder Abfall” in Dietzenbach immer wieder für öffentlichen Ärger sorge. “Insofern könnte man ja glauben, dass eine saubere Stadt für die meisten Bürgerinnen und Bürger eine Herzensangelegenheit sein müsste und eine gemeinsame Saubermach-Aktion offene Türen einrennen würde. Die Teilnehmendenzahlen – auch auf das ganze Jahr gesehen – sprechen aber leider eine andere Sprache”, so Pfaffe.

Auf der Suche nach den Gründen

Natürlich wird seit dem alles hinterfragt und auf den Prüfstein gelegt. “Vor Corona hatten wir nur zwei Aktionen – dafür im ganzen Stadtgebiet. Hier haben immer viele Menschen mitgemacht”, erinnert sich Thomas Vollmuth, kaufmännischer Betriebsleiter der Städtischen Betriebe. Nach der Corona-Pause habe man dann aus zwei großen Veranstaltungen vier kleinere gemacht. Das sei vor allem der unsicheren Lage geschuldet gewesen. “Keiner von uns wusste, ob es wieder pandemische Beschränkungen geben würde und wie diese aussehen könnten. Also haben wir von größeren Veranstaltungen abgesehen und sind gezielt in die Stadtteile gegangen”, erklärt Vollmuth.

In Sachen Werbung wurden verschiedenste Kanäle bespielt. Die letzte Veranstaltung sei mehr beworben worden, als die früheren. Diese hatten am 19. März, dem 21. Mai und dem 01. Juli stattgefunden und waren besser besucht gewesen als die letzte. “Und gerade für die letzte Veranstaltung  haben wir verstärkt in Social Media hingewiesen, in der Zeitung, auf den städtischen Homepage, im Veranstaltungskalender, mit Flyern, in den städtischen Bussen usw”, Jan Pfaffe zuckt mit den Schultern.

Kein zufälliges Datum

Zusätzlich habe man das Datum für die Aktion nicht aus der Luft gegriffen. “Wir hatten den 17. September als Termin für die Abschlussveranstaltung aller vier Clean up Termine in diesem Jahr gewählt, weil das der World Clean up Day war. In ganz Deutschland gab es in vielen Städten solche Aktionen”, erklärt Krallinger. Insofern sei man davon ausgegangen, dass die platzierte Werbung in Verbindung mit der allgemeinen Berichterstattung für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen würde. Das Wetter hat auch mitgespielt. Auch wenn natürlich andere Veranstaltungen im Stadtgebiet stattfanden, was jedoch nahezu jedes Wochenende der Fall sei, so hatten sich die Organisatoren eine Beteiligung gewünscht.

In welcher Weise die Saubermach-Aktionen in Dietzenbach im kommenden Jahr fortgesetzt werden, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich ist aber, dass man zurück zum bewährten Muster geht. Sprich: Zwei große Aktionen im Frühjahr und im Herbst.