Garten der Religionen im Friedhof offiziell eröffnet
Ein Symbol des friedlichen Zusammenlebens
Er ist ein dauerhaftes, ökologisch wertvolles und gesellschaftlich wichtiges Zeichen des friedlichen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glaubensrichtungen - der „Garten der Religionen“.
Dieses Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Dietzenbach (kurz ARD) und der Städtischen Betriebe als Betreiberin des Friedhofes ist ein Herzensangelegenheit für die Akteure. Auch das Projekt „Demokratie Leben“ ist beteiligt und unterstützt die Aktion mit Fördergeldern des Bundes – einstimmig beschlossen vom Begleitausschuss.
Nach der überregional beachteten Aktion der Verlegung der Boden-Intarsie „Engel der Kulturen“ im Oktober 2016 auf dem Dietzenbacher Europaplatz , ist ein weiteres sichtbares Zeichen der Toleranz, des Respekts und des Zusammengehörigkeitsgefühls entstanden, diesmal auf dem Gelände des städtischen Friedhofes.
Der Ort wurde bewusst gewählt, ist er doch ein Ort, an dem Menschen existentielle Gefühle wie Vergänglichkeit und Trauer aber auch Trost und Hoffnung ganz besonders bewegen. „Er ist hervorragend geeignet, eine Brücke elementarer Menschlichkeit zu schlagen“, sagt Pfarrer Uwe Handschuch, Sprecher der ARD.
Eröffnet wurde der Garten offiziell im Rahmen eines Pressetermins am 27. August durch Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft zusammen, Bürgermeister Jürgen Rogg, Ersten Stadtrat Dr. Dieter Lang und Vertretern der Städtischen Betriebe.
Im „Garten der Religionen“ wachsen auf zwei halbkreisförmig zugeordneten Hügeln Pflanzen nebeneinander und zusammen: Pflanzen, die in den verschiedenen Religionen eine besondere Bedeutung haben.
Dieser organisch-floral-diverse Bereich soll ein Vorbild sein für das Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt. Im Zentrum des Gartens befinden sich – neben zwei Ruhebänken – eine Metall-Stele mit dem „Engel der Kulturen“ und ein „paradiesischer“ Apfelbaum, der – aufgrund gärtnerischer Erfindungsgabe – fünf verschiedene Apfelsorten tragen wird. „Da haben sich die Beteiligten etwas ganz besonders Schönes und Nachhaltiges einfallen lassen“, lobt Bürgermeister Rogg die Idee und Umsetzung.
Interreligiöses Friedensgebet am 26. September
„Es ist ein Garten entstanden, der als Zeichen menschlicher Verbundenheit über die Grenzen der Religionen hinweg seine Wirkung entfalten wird“, zeigt sich Erster Stadtrat und Sozialdezernent Dr. Dieter Lang begeistert. Handschuch ergänzt: „Es ist ein lebendiger Ort für die Gegenwart und Zukunft, der eine gemeinsame Hoffnung ausdrückt und Ansichten hinter dem Horizont ermöglicht.“
Der „Garten der Religionen“ soll zum einen ein Ort der Ruhe und Kontemplation für die Besucher des Dietzenbacher Friedhofs sein, zum anderen aber auch ein Platz des interkulturellen Lernens: Neben kleinen Hinweisschildern an den einzelnen Pflanzen soll ein Büchlein zum Studieren und Mitnehmen die Hintergründe des Gartens und der Pflanzen erläutern.
Pfarrer Handschuch, der aktuell das Büchlein erstellt, erläutert: „Wir werden ein pädagogisches Konzept erarbeiten, das den fruchtbaren Besuch von Schulklassen im Garten der Religionen ermöglicht. Auch an besondere Pflanzaktionen unterschiedlicher Jugendgruppen ist gedacht.“
Künftig wird auch das zur Tradition gewordene, interreligiöse „Dietzenbacher Friedensgebet“ an diesem Ort stattfinden. Der Termin steht auch schon fest. Am 26. September kommen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen dort zusammen, um gemeinsam für die Menschen, Dietzenbach und die Welt zu beten. Dann wird der Garten der Religionen auch geistlich eingeweiht.