Kerb mit zwei runden Geburtstagen
Die Dietzenbacher Kerb wird 270, die „Kerbborsche“ feiern 20 Jahre lebendige Tradition
Vom Freitag, den 1. November bis Dienstag, den 5. November 2024 wird die 270. Dietzenbacher Kerb in der Altstadt gefeiert. Der Kerbverein Dietzenbach e.V. und die Kreisstadt Dietzenbach arbeiten Hand in Hand, um dieses besondere Jubiläum gebührend vorzubereiten. Während der Kerbverein sich um die Brauchtumspflege und ein abwechslungsreiches Programm kümmert, sorgt die Stadtverwaltung für die organisatorischen und ordnungsrechtlichen Belange. Unterstützt werden sie dabei von Sascha Adler, der die Stände und Fahrgeschäfte akquiriert. Auch die Feuerwehrvereinigung Dietzenbach ist am Feuerwehrmuseum wieder mit einem Zelt und vielen Aktionen dabei.
Rummelplatz für Groß und Klein
Leuchtende Kinderaugen und Spaß für die ganze Familie versprechen Fahrgeschäfte und viele Buden mit Essen, Süßwaren und Attraktionen, sodass sich der Harmonieplatz und die Landwehrstraße in einen belebten Rummelplatz verwandeln.
„Kerbborsche“ halten Tradition aufrecht
Dieses Jahr feiern auch die „Kerbborsche“ einen runden Geburtstag: Vor 20 Jahren haben die „Alt-Kerbborsche“ Rainer Rill, Peter Maul und Reiner Wagner ihre „Borsche“ aus den 80er Jahren erneut rekrutiert und anlässlich der 250. Kerb im Jahr 2004 die bis dato eingeschlafene Tradition wiederaufleben lassen. Seitdem ist es der Kerbgemeinschaft gelungen, die Tradition Jahr für Jahr wieder lebendig zu halten. Der Kerbverein, der zur Wahrung und Weiterentwicklung des Brauchtums 2009 gegründet worden ist, hat im Sommer sein 15-jähriges Bestehen gefeiert.
Rechtzeitig Fahnen aufhängen
Um die Dietzenbacher nun für das anstehende älteste Fest im Dorf einzustimmen, schmückt der Kerbverein in der Woche vor Beginn den Kerbplatz wieder mit Wimpeln und den Altstadtkern mit Stadtfahnen. Anwohner, die bereits eine Fahne erstanden haben, bittet der Verein, diese wieder aufzuhängen. Eine rechtzeitige Erinnerung werden betroffene Haushalte in ihrem Briefkasten finden.
Kerbbobb, Kerbkranz und Kerbbaum
Der bunten Tradition rund um die Kerb hat sich der 2009 gegründete Kerbverein Dietzenbach verschrieben, das Brauchtum ist jedoch schon viel älter. Und so haben sich auch in diesem Jahr wieder neun junge Menschen gefunden, um als „Kerbborsch“ beziehungsweise „Kerbmädsche“ die alten Bräuche lebendig zu halten, und greifen so zu Hut und Schärpe. Zu ihren Aufgaben gehört es außerdem, die traditionelle Kerbbobb zu bauen und den Kerbkranz zu binden. Beide Symbole finden ihren Platz am Kerbfreitag im Wipfel des Kerbbaumes, der am 1. November ab circa 16 Uhr auf dem Harmonieplatz mit purer Muskelkraft gestellt wird.
Unterhaltung, Kulinarisches und verkaufsoffener Sonntag
Live, laut und rockig wird es am Kerbfreitag-Abend mit „Leichtmetall“ und „Die Original Palmdudler“ im Altstadttheater (Schäfergasse 22). Wer es ruhiger angehen lassen will, genießt im Zelt am Feuerwehrmuseum (Rathenaustraße 16) „ehrliche Supp“ aus der Gulaschkanone.
Am Kerbsamstag kann jeder selbst bei den besten Karaoke-Hits zum Mikro greifen: Das Altstadt-Theater lädt zusammen mit DJ Youngerman zur „Sing- und Feiersause ein, während „DJ Max“ dem Publikum im Feuerwehrzelt einheizt.
Der Weckruf startet um 9 Uhr am Kerbsonntag auf der Route durch den Altstadtkern, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat. Für „Langschläfer“ bietet der Verein ab zwölf Uhr die Möglichkeit, an einem Stand auf dem „Roten Platz“ (Am Stadtbrunnen 1) noch den begehrten „Riwwelkuche“ zu erstehen. Von 12 bis 18 Uhr laden außerdem die umliegenden Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag ein.
Zusammen mit Prädikantin Stephanie Rill besinnt sich der Verein mit der Kerbgesellschaft schließlich um 18 Uhr mit dem Kerbgottesdienst auf den Ursprung – die Kirchweih am 27. Oktober 1754. Die Band „Sequel“ rockt ab 19 Uhr die Bühne im Theater. Am Dienstag findet der Zauber schließlich mit der „Grabrede“ mitsamt „Kerbverbrennung“ um 19 Uhr auf dem Harmonieplatz bzw. vor dem Feuerwehrmuseum ein Ende.