Der Engel ist gelandet
Feierliche Einweihung am neugestalteten Kreisel auf der Offenbacher Straße
Bereits an zwei Stellen im Dietzenbacher Stadtgebiet war der „Engel der Kulturen“ der beiden bildenden Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich schon sichtbar.
Seit wenigen Tagen bereichert die soziale Skulptur – die sich als Symbol für Toleranz, interkulturellen Dialog und ein interreligiöses Miteinander der drei Weltreligionen versteht – nun auch den Kreisverkehr auf der Offenbacher Straße/Ecke Rodgaustraße.
Die Gestaltung des Engels lässt einen Davidstern, einen Halbmond sowie ein Kreuz erkennen, die symbolhaft die abrahamitischen Religionen repräsentieren und deren Verbundenheit zeigen. Aus der Skulptur lässt sich kein Element herauslösen, ohne dass alle anderen dadurch beschädigt werden würden. Diese Darstellung zeigt somit eindrucksvoll die Notwendigkeit des friedlichen weltumspannenden Zusammenwirkens der Kulturen auf.
Gemeinsam mit den Künstlern, den Sponsoren sowie Vertretern aus Politik und Gesellschaft haben Bürgermeister Dr. Dieter Lang und die Projektverantwortlichen am Dienstag, den 29. Oktober 2024 den neuen Engel in Dietzenbach begrüßt und den neugestalteten Kreisel gebührend eingeweiht. Insgesamt sind rund 70 Gäste der Einladung zur Enthüllung der Skulptur gefolgt.
Breiter Konsens für den Vorschlag der Religionsgemeinschaften
Der Kreisel wurde im Rahmen der Umgestaltung der Offenbacher Straße im Jahr 2022 zunächst provisorisch errichtet, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt städtebaulich aufzuwerten. Über die optische Gestaltung des Kreisverkehrs wurde dann sowohl in den politischen Gremien als auch in der Öffentlichkeit rege diskutiert.
Schließlich hatte die Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Dietzenbach (ARD) die Initiative ergriffen und einen konkreten Gestaltungsvorschlag in die Diskussion eingebracht. Nach dem Wunsch der Religionsgemeinschaften sollte zukünftig der „Engel der Kulturen“ auch an diesem Kreisel ein klares Statement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Rassismus und damit einhergehende Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen setzen.
Dieser Vorschlag wurde vom kommunalen Ausländerbeirat aufgegriffen und als Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Dem Antrag haben die Stadtverordneten am 22. September 2023 mit großer Mehrheit zugestimmt. In diesem Zusammenhang wurde zudem beschlossen, dass der Erwerb der Skulptur, deren Montage sowie die dazugehörige Beschilderung komplett über Spendengelder zu finanzieren ist.
Spendenziel innerhalb von drei Wochen erreicht
„Da wir bereits mit anderen Spendenaktionen zur Verschönerung des Dietzenbacher Stadtbildes sehr positive Erfahrungen gemacht haben, werden wir die erforderliche Summe in Höhe von 16.500 Euro auch diesmal wieder innerhalb kürzester Zeit akquirieren“, zeigte sich der zuständige Projektleiter Ralf Spiegel aus der städtischen Stabsstelle Presse- & Öffentlichkeitsarbeit bereits vor dem offiziellen Start des Projektes äußerst zuversichtlich.
Und er sollte recht behalten, denn innerhalb von drei Wochen nach dem Spendenaufruf befand sich das Geld bereits auf dem Konto.
„Obwohl ich mir ebenfalls sicher war, dass wir die nötigen Finanzmittel zusammenbekommen werden, bin ich dennoch begeistert, wie sich die Dietzenbacher wieder einmal für unsere Stadt engagiert haben. Ich sage daher allen 35 Firmen, Religionsgemeinschaften und Privatpersonen ein herzliches Dankeschön. Mit Ihrer Spende haben Sie dazu beigetragen, erneut ein sichtbares Zeichen für ein Zusammenleben in Gleichberechtigung und friedlicher Verbundenheit in unserer Kreisstadt zu setzen“, so Bürgermeister Dr. Dieter Lang. „Ein besonderer Dank gilt auch dem Landrat Oliver Quilling sowie der kreiseigenen Stiftung ‚Miteinander Leben‘, welche die Hälfte der Spendensumme beigetragen hat“, so Lang weiter.
Unterstützung durch den Verein “Zusammenleben der Kulturen“
Bei der Spendensammlung wurde die Stadtverwaltung vom Verein „Zusammenleben der Kulturen in Dietzenbach e.V.“ unterstützt. Der seit 2001 bestehende Verein hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, das friedliche Zusammenleben der Dietzenbacher – unabhängig von der kulturellen, religiösen und ethnischen Zugehörigkeit – zu fördern.
„Da die Botschaft vom ‚Engel der Kulturen‘ und unsere Vereinsziele perfekt zusammenpassen, haben wir an diesem Projekt sehr gerne mitgearbeitet“, berichtet Birgit Huhn-Kiele, die 1. Vorsitzende des Vereins. „In unserer Stadt leben Menschen aus rund 120 Nationen friedlich zusammen und beweisen somit tagtäglich, dass ein gutes Miteinander der Kulturen und Religionen gelingen kann. Der ‚Engel der Kulturen‘ wird uns hierbei unterstützen und ein wichtiges Zeichen gegen Ausgrenzung und Abspaltung einzelner Bevölkerungsgruppen setzen“ ist sich die Vorsitzende sicher.
Mehr Informationen zu dem soziokulturellen Kunstprojekt von Gregor Merten und Carmen Dietrich gibt es unter www.engel-der-kulturen.de. Wer sich über die "Engel der Kulturen" in Dietzenbach informieren möchte, wird hier fündig.