„Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!“
Flagge zeigen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November
„Gewalt gegen Frauen ist kein ‚Frauenproblem‘, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Jede und jeder ist aufgerufen, Frauen vor Gewalt zu schützen“, bekräftigt Bettina Kuse, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt Dietzenbach.
Um das wichtige Thema ein weiteres Mal präsent zu machen, sowie um die Politik und Stadtgesellschaft zum Handeln aufzurufen, ist schon am Freitag, 22. November 2024, wieder die UN-Fahne ‚Stopp Gegen Gewalt an Frauen‘ vor dem Rathaus auf dem Europaplatz gehisst worden. Gemeinschaftlich haben Bürgermeister Dr. Dieter Lang, Erster Stadtrat René Bacher und die Frauenbeauftragte der Stadt Bettina Kuse als Symbol des städtischen Engagements die Fahne aufgezogen. Weiterhin wird das Rathaus unter dem weltweiten UN-Motto #OrangeTheWorld bis zum 25. November mit orangefarbenem Licht beleuchtet sein.
„Es ist weiterhin alarmierend: Häusliche Gewalt ist im Jahr 2023 weiter um 6,5 Prozent gestiegen“, berichtet Kuse. Sie verweist auf die Zahlen aus dem Bundeslagebild vom Bundeskriminalamt (BKA) zu häuslicher Gewalt in Deutschland:
- Alle zwei Tage tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.
- Jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt.
- Mehr als alle vier Minuten fügt ein Mann seiner Partnerin Gewalt zu.
- Alle zwei Stunden erlebt eine Frau sexualisierte Gewalt durch ihren Partner.
Gewalt beginnt aber nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner oder die Partnerin sind Formen von Gewalt. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen: Zuhause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder online. Betroffen von sogenannter Partnerschaftsgewalt sind vor allem Frauen (ca. 85 Prozent), aber auch Männer (ca. 15 Prozent). In Deutschland wird jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.
Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang appelliert an die betroffenen Mädchen und Frauen: „Niemand sollte sich schämen, Opfer von Gewalt geworden zu sein. Die Schuld liegt nie beim Opfer, sondern immer beim Täter." Und die Frauenbeauftragte Bettina Kuse ergänzt: „Diese falsche Scham hält Frauen viel zu oft davon ab, Anzeige zu erstatten.“
Weiter rät sie: „Wenn Sie im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis den Verdacht haben, dass eine Frau von Gewalt betroffen ist, schauen Sie bitte nicht weg. Suchen Sie Ihre örtliche Beratungsstelle auf und erfragen Sie Unterstützungsmöglichkeiten und rufen Sie in einem akuten Fall die Polizei.“
Hilfe für Betroffene und Angehörige
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung (www.hilfetelefon.de) unterstützt es Betroffene rund um die Uhr und in vielen Sprachen.
Kinder und Jugendliche können sich an das Kinder- und Jugendtelefon wenden per Chat an www.nummergegenkummer.de, sowie telefonisch: 116 111.
Für Männer gibt es das Hilfetelefon Gewalt gegen Männer: 0800 123 99 00.
Beratungsangebot im Rathaus
Das Frauen- und Gleichstellungsbüro im Rathaus bietet Sprechstunden an für Frauen in allen Lebenslagen oder mit Gleichstellungsanliegen in Einzelfällen: montags, dienstags, donnerstags von 9:00 bis 13:00 Uhr und dienstags von 14:00 bis 16:00 Uhr. Telefonische Terminvereinbarung unter 06074 373-240. Die Gespräche sind vertraulich und können auf Wunsch auch anonym erfolgen.