Zwei Varianten für den Harmonieplatz
Umfrageergebnisse zur Neugestaltung ausgewertet
Ein attraktiveres Erscheinungsbild, ein Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger sowie eine Gestaltung im Sinne von Klimaresilienz und mehr Lebensqualität: Diesem Motto galt im August 2024 eine Informationswoche auf dem Harmonieplatz, einem Herzstück der Dietzenbacher Altstadt. Dieser soll künftig entsiegelt und neu gestaltet werden. Im letzten Sommer war daher Mitmachen gefragt: in persönlichen Gesprächen und mit priorisierten Themen, Ideen und Überlegungen zur Umgestaltung per Umfrage. Die komplette Auswertung der persönlichen Befragungen während der Aktionswoche sowie per Online-Beteiligung ist in der Sitzung des vergangenen Bauausschusses der Kreisstadt Dietzenbach im Februar vorgestellt worden. Insgesamt hatten sich mehr als 160 Personen beteiligt. „Das ist vorbildlich und zeigt das Engagement der Dietzenbacher, sich für die Gestaltung des Platzes einzusetzen“, kommentiert Bürgermeister Dr. Dieter Lang.
Eine Mehrheit für die Neugestaltung des Harmonieplatzes
Schon per Zwischenbericht waren zum Jahresende 2024 die priorisierten und als „wichtig“, „egal“ oder „unwichtig“ gewertete Themen der Umfrageteilnehmer evaluiert worden. So zählten die Faktoren „Hoher Grünanteil“, „Vollständige Entsiegelung“, „Verschattung“, „Beleuchtung“ und „Sitzmöglichkeiten“ zu den meist genannten Attributen in der „wichtig“-Bewertung.
Für den Abschlussbericht sind nun auch rund 100, individuell ausgefüllte Freitextfelder der Umfrageteilnehmer ausgewertet worden. Unter den Teilnehmern waren direkte Anwohnerinnen und Anwohner des Harmonieplatzes, darüber hinaus Bewohner der Dietzenbacher Altstadt, Personen aus weiteren Gebieten der Kreisstadt sowie vereinzelt von außerhalb aus anderen Kommunen. Die Freitext-Antworten der direkten Harmonieplatz-Anwohner sowie Altstadt-Bewohner wurden mit einem höheren Faktor gewichtet.
Daraus ergibt sich folgendes Bild: Zum Kernthema, „Umgestaltung ja oder nein?“, äußerten sich 78 Prozent positiv und für eine Neugestaltung. Sechs Prozent möchten den Status quo beibehalten, zudem gab es 16 neutrale Kommentare diesbezüglich. Die Top Gestaltungsthemen nach den gewichteten Nennungen umfassen im Bereich „Dafür“ an erster Stelle die Begrünung und Klimaanpassung des Harmonieplatzes, anschließend den Parkraumausgleich in der Umgebung und danach kulturelle Veranstaltungen auf dem Platz. Ein höherer Anteil an „Dagegen“-Stimmen betrifft das Thema Parkraumwegfall – hier reicht die Meinungsspanne von vollständigem Parkraumerhalt bis zu Teilerhaltung. Beim Thema Sitzgelegenheiten sind schließlich fast doppelt so viele „Dafür“- wie „Dagegen“-Kommentare abgegeben worden.
Die Bürgerinnen und Bürger haben neben den genannten und klar hervortretenden Themen auch weitere ihnen wichtige Aspekte in den Freitextfeldern vermerkt, darunter Barrierefreiheit, einen historischen Bezug, Wasserelemente und Trinkbrunnen, Wegfall der Altglas- und Papiercontainer sowie Themen wie Sicherheit und Sorge um die Nachtruhe. Spezifische Gestaltungsvorschläge wurden teilweise über Skizzen verdeutlicht und ebenfalls eingereicht. „Wir bedanken uns bei den An- und Einwohnern sehr für das große Interesse und die Beteiligung“, sagt Benn Schürmann, der seitens der Abteilung Stadtplanung das Projekt in der Kreisstadt Dietzenbach betreut. „Besonders die Freitexte konnten uns einen guten Einblick in die Wünsche wie auch Sorgen der Bevölkerung geben, so dass wir diese Punkte nun in die weiteren Planungen einfließen lassen können. Per Skizzen sind wirklich einige sehr schöne Vorschläge eingegangen: Sie zeigen ebenfalls auf, wie wichtig den Menschen die attraktive Gestaltung und die künftige Aufenthaltsqualität auf dem Harmonieplatz sind.“
Zwei Gestaltungsvarianten werden erarbeitet
Die Impulse und Ergebnisse der Umfrage werden in der weiteren Planung zur Neugestaltung des Harmonieplatzes berücksichtigt. Der Arbeitsauftrag der Abteilung Stadtplanung lautet nun, zwei Gestaltungsvarianten auf Basis der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung auszuarbeiten. In beiden Varianten soll auch das Thema der Pkw-Stellplätze berücksichtigt werden, entweder im näheren Umkreis oder am Rand des Platzes. „Ganz entscheidend ist der Faktor Förderungspotential, die Chancen auf gute Fördermöglichkeiten des Umgestaltungskonzepts für Dietzenbach“, ergänzt Bürgermeister Dr. Dieter Lang. „Diese Chancen sind in einer Variante mit hohen Zustimmungswerten und umzusetzenden Themen wie Klimaanpassung, großer nutzbarer Aufenthaltsfläche, vollständigem Gestaltungspotential, städtebaulicher äußerer Aufwertung sowie hoher Aufenthaltsqualität auf dem Platz stärker gegeben als in einer Variante mit mittelmäßigen Zustimmungswerten und einer nur teilweise durchgeführten Aufwertung des Platzes.“
Entsiegelung von öffentlichen Plätzen in der Kreisstadt
Mit dem Beschluss des Klimaanpassungskonzepts und der Haushaltssatzung für 2024 hatten die ansässige Politik und die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr den Weg für Entsiegelungen und Umgestaltungen von öffentlichen Plätzen und des Harmonieplatzes freigemacht. Die Informationswoche „Grünes Zimmer“ fokussierte die Beteiligung von Anwohnerinnen und Anwohnern wie auch allen Einwohnerinnen und Einwohnern in der gesamten Stadt.
Mehr Informationen zum Thema Harmonieplatz und weiteren Maßnahmen unter dem Motto „Mehr Grün in die Stadt“ sind unter www.dietzenbach.de/mehr-grün zu finden.