"Wir verurteilen den Angriff aufs Schärfste"
Stadt gibt Pressekonferenz in Feuerwache
Am Freitag, dem 28. Mai 2020 kam es in Dietzenbach zu einem Großeinsatz der Polizei und Feuerwehr. Anwohner hatten gegen Mitternacht einen Brand im Mespelbrunner Weg gemeldet.
Als die ersten Kräfte der Feuerwehr und der Polizei eintrafen, wurden diese mit Steinen beworfen.
„Wir werden uns nicht von einer Handvoll krimineller Rädelsführer unsere Stadt und unser Quartier kaputt machen lassen.“
Im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz zeigt sich Bürgermeister Jürgen Rogg geschockt von den ganz gezielten Taten: „Wir verurteilen den perfiden, vorbereiteten und feigen Angriff auf die Einsatzkräfte aufs Schärfste. Wir werden gemeinsam mit der Polizei und als Ordnungsbehörde alles tun, um die Täter zu ermitteln.“
Die Tat sei ein Angriff auf den Rechtsstaat und die Dietzenbacher Zivilgesellschaft, so Rogg. „Wir werden uns nicht von einer Handvoll krimineller Rädelsführer unsere Stadt und unser Quartier kaputt machen lassen.“
"Wir sind geschockt"
Bei dem Einsatz forderte die Polizei weitere Unterstützung an, darunter auch einen Polizeihubschrauber. Nach polizeilichen Angaben, sind die Mülltonnen und ein Bagger offensichtlich in Brand gesetzt worden. Als Feuerwehr und Polizei an der Brandstelle eintrafen, wurden sie mit Steinen beworfen.
„Wir gehen von einer heimtückisch geplanten Tat aus, da zurechtgelegte Steinhaufen gefunden wurden. Wir sind geschockt“, so der Bürgermeister.
„Ich bin sehr froh, dass es keine Verletzten in der Nacht gab“
Gegen 2 Uhr konnte die Lage durch die Beamten vor Ort beruhigt und der Einsatzhubschrauber der Polizei konnte abgezogen werden. Die Brände konnten durch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr schnell gelöscht werden. Durch die Steinwürfe wurden mehrere Einsatzfahrzeuge beschädigt, so auch zwei der Freiwilligen Feuerwehr.
„Ich danke den Polizistinnen und Polizisten sowie den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr für den Einsatz in der Nacht, der eine besondere Wendung genommen hat“, erklärt Rogg. „Ich bin sehr froh, dass es keine Verletzten in der Nacht gab“, so der Bürgermeister weiter.
Die Polizei hat drei Personen festgenommen. Der entstandene Sachschaden ist nach ersten vorsichtigen Schätzungen der Polizei auf mindestens 150.000 Euro zu beziffern.
„Ich habe null Toleranz für diejenigen, die sich dort hergegeben haben mitzumachen."
Erster Stadtrat und Sozialdezernent Dr. Dieter Lang zeigt sich ebenfalls schockiert: „Ich habe null Toleranz für diejenigen, die sich dort hergegeben haben mitzumachen. Ich bin zu tiefst betroffen, weil das was in den letzten Jahren durch Sozialarbeit, Integrationsarbeit und Quartiersmanagement aufgebaut und erfolgreich umgesetzt worden ist, beschädigt wurde. Die Reputation von hunderten, ja tausenden Bewohnerinnen und Bewohnern die hier im Quartier aus über 80 Nationen friedlich in gegenseitiger Toleranz und Respekt zusammenleben, wurde geschädigt.“ Dies sei bitter für diejenigen, die sich für ein positives Image der Kreisstadt einsetzen.
"„Wir sind für die da, die unsere Leistung brauchen, schätzen und dankbar annehmen."
Michael Plahusch, Stadtbrandinspektor bekräftigt: „Wir sind für die da, die unsere Leistung brauchen, schätzen und dankbar annehmen. In der Nacht entstand durch die besondere Lage ein Wir-Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wir konnten uns auf unsere Kameradinnen und Kameraden in enger Zusammenarbeit mit der Polizei verlassen. Weiterhin sind wir für Dietzenbach rund um die Uhr da.“
Polizei richtet Hinweis-Server ein!
Das Polizeipräsidium Südosthessen hat ab sofort (29.05.2020, 16:30 Uhr) einen Hinweisserver eingerichtet.
Zeugen werden gebeten, Videoaufnahmen, Bilder oder sonstige festgestellten Beobachtungen, die mit den Angriffen in Verbindung stehen können, umgehend der Polizei zu übermitteln. Hierfür wurde dieses Seite eingerichtet:
https://polizei-hinweise.de/wurf
Das Fachkommissariat 11 hat eigens für die Ermittlungen eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Über das Wochenende hinaus wird das Polizeipräsidium Südosthessen von Beamtinnen und Beamten der Bereitschaftspolizei unterstützt. Sie werden verstärkt im Bereich Dietzenbach präsent sein. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Telefonische Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter der Rufnummer 069 8098-1234 entgegen.