Dietzenbacher Capitol nimmt am Projekt „Ökoprofit" teil
Energie einsparen. Ressourcen schonen. Betriebskosten senken.
Die Kreisstadt Dietzenbach beteiligt sich seit Oktober 2019 gemeinsam mit zehn weiteren Unternehmen und Kommunen am Umweltmanagement-Projekt „Ökoprofit“. Ökoprofit ist ein Projekt, das Dienstleistungsprozesse auf Material- und Energienutzung mit dem Ziel untersucht, Betriebskosten zu senken, Ressourcen zu schonen, den CO2-Ausstoß zu verringern und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in der Region zu fördern. Produkte, Technologien und Einsatzstoffe werden kritisch überdacht, um Emissionen und Abfälle zu vermeiden und eine Verwertung des nicht vermeidbaren Abfalls zu gewährleisten.
In acht gemeinsamen Workshops erheben das Dietzenbacher Capitol und das städtische Bau- & Immobilienmanagement über ein Jahr hinweg Daten und Kennzahlen zu unterschiedlichen Aspekten. Zu diesen gehören Organisation und Kommunikation, Daten und Controlling, Energie und Emissionen, Abfall, Wasser, Gefahrstoffe, Recht, Einkauf, Arbeitsschutz, Nachhaltigkeitsmanagement und Biodiversität.
Zusätzlich wird in vier Beratungen vor Ort aufgezeigt, in welchen Bereichen hinsichtlich Umweltentlastung, Kostensenkung und Rechtssicherheit Optimierungspotenziale bestehen (beispielsweise durch die Nutzung von Abwärme zur Wärmerückgewinnung).
Das Ziel ist klar: Ein qualifiziertes Umweltprogramm soll festgelegt werden, wobei kurzfristig zu realisierende Maßnahmen gleich umgesetzt und langfristige Ziele als Umweltprogramm schriftlich formuliert werden.
Eine Umweltleitlinie bildet die Basis für die Umweltziele und die durchzuführenden Maßnahmen. Dort spiegelt sich die Philosophie der Kreisstadt Dietzenbach im Hinblick auf den Umweltbezug wider. Deren Erarbeitung ist ein wichtiger Bestandteil des einjährigen Ökofit-Programms.
Sach- und fachkundige Personen aus der Region sowie Umweltgutachter und Umweltauditoren überprüfen am 22. September 2020 für das Dietzenbacher Capitol die erarbeiteten Zahlen und die Einhaltung der Anforderungen anhand einer Betriebsbesichtigung.
"Potenziale auch für andere städtische Liegenschaften"
„Dieser unabhängige, externe Blick von Fachleuten kann Potenziale auch für andere städtische Liegenschaften offenbaren“, erklärt Bürgermeister Jürgen Rogg. Erster Stadtrat Dr. Dieter Lang ergänzt: „Zumal im Bereich der energetischen Sanierung viele Innovationen auf den Markt gekommen sind, die ökologisch wie auch ökonomisch äußerst interessant sind.“
Die Projektrunde 2019/2020 wurde im Oktober vom Regionalverband Frankfurt / Rhein-Main unter der Leitung des Kooperationspartners von Ökoprofit, der Fa. Arqum aus Frankfurt gestartet. Unterstützt wird das Programm von der IHK und der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Der Regionalverband Frankfurt / Rhein-Main hatte die Kampagne auf Unternehmen und Kommunen in der Region ausgeweitet und der Kreisstadt Dietzenbach eine Teilnahme an dem Projekt ermöglicht.
Frankfurt und der Regionalverband arbeiten seit 2013 zusammen am Ziel, die Region bis 2050 weitestgehend ohne fossile Brennstoffe zu versorgen; die Metropole will bis dahin sogar ganz auf erneuerbare Energie umgestiegen sein. In der Runde 2018/2019 sparten die Teilnehmer insgesamt 1,1Mio. kWh Strom oder 1 Mio. kg CO2 ein – im Gegenwert von 830.500 Euro. Zur Veranschaulichung: Der nicht verbrauchte Strom könnte einen Vier-Personen-Haushalt 339 Jahre lang versorgen, das nicht ausgestoßene CO2 entspricht der Ökosystemleistung von etwa 40.000 Bäumen.
Am Projekt nehmen die Firmen und Kommunen Biotest AG, Central Global Cargo, die Gemeinde Wölfersheim, Jean Bratengeier Bau, die Kreisstadt Dietzenbach, Krieger + Schramm, die Stadt Dreieich, die Stadt Eschborn, das Frankfurter Personal- und Organisationsamt, das Studierendenwerk Darmstadt und die Wirtschaftsförderung Frankfurt teil.