Photovoltaikanlage in Kostjukovitschi erfolgreich angeschlossen
Interkommunales Projekt bringt erneuerbare Energie nach Belarus
Die Anlage steht und erzeugt nun erneuerbare Energie für ein belarussisches Gymnasium. Die Rede ist von einer großzügigen Photovoltaikanlage, die seit 10. August 2020 am Netzt ist.
Sie ist das Ergebnis einer interkommunalen Zusammenarbeit der beiden Partnerstädte Kostjukovitschi und Dietzenbach.
Die ersten Gespräche über ein gemeinsames Projekt der beiden Städte begannen bereits 2018. Nachdem man sich entschlossen hatte, zusammen eine 50kWp Solaranlage zu errichten, wurden die Gespräche darüber ab März 2019 intensiviert. Die jeweiligen Bürgermeister der weißrussischen Stadt Kostjukovitschi und der Kreisstadt Dietzenbach hatten Anfang des Jahres einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, der den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kreisgymnasiums der weißrussischen Partnerstadt beinhaltet.
Eine dezentrale, ökologisch nachhaltige Energieversorgung ist das erklärte Ziel, welches jetzt erreicht wurde. Insgesamt umfasste das Projekt etwa 78.000 Euro und wird aus Fördermitteln und Spenden finanziert und verfolgt Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen.
Finanziell ermöglicht wird die internationale Zusammenarbeit durch Fördermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Gemeinsam mit der Kreisstadt Dietzenbach reichte der Stadtverordnete Dietmar Kolmer einen entsprechenden Projektantrag ein, der auch bewilligt wurde.
Die zuständige Stelle ist, Engagement Global gGmbH, mit Ihrer Servicestelle „Kommunen in der einen Welt“ , die das Verfahren begleitet haben.
Delegation war bei der Endabnahme Vorort
Das Projekt steht auf fünf Säulen. Die erste ist die transnationale, kommunale Zusammenarbeit. Die zweite Säule beinhaltet eine breit angelegte Beteiligung und Aufklärung der Bevölkerung. Die dritte Ebene bezieht sich auf den Bau der Anlage, die mit der Vierten, dem Klimaschutz und der CO2 Reduzierung, einhergeht.
Als fünfte Säule steht die Änderung im Curriculum der Klassen 5 bis 11 auf der Agenda. In 68 Schulstunden werden die Schüler*innen sich zukünftig in Physik, Chemie und Geografie mit Umweltfragen, Technologien und alternativen Energiequellen befassen.
Wie in Deutschland auch, bei Aufträgen in dieser Höhe, wurde in Kostjukovitschi die Anlage und der Bau ausgeschrieben. Mit dabei waren auch zwei Vertreter aus Dietzenbach.
Neben dem Stadtverordneten Dietmar Kolmer reiste auch Michael Würz, Technischer Leiter der Städtischen Betriebe nach Weißrussland, um nach den gemeinsam erarbeiteten umfangreichen Ausschreibungsunterlagen über die Grenzen und Sprachen hinweg, an der Submission teilzunehmen.
Die Expertise der Städtischen Betriebe war in vielen Bereichen der Ausarbeitung sehr hilfreich und zielführend. Schließlich waren es auch die beiden Dietzenbacher, die bei der Abnahme vor Ort waren und sich sichtlich zufrieden vom Ergebnis überzeugten. Die derzeitige politische Lage (Wahlanfechtung und Demonstrationen) in Belarus hatte keinerlei Auswirkungen auf das Projekt gehabt.
Bürgermeister Jürgen Rogg freut sich über den Erfolg des Gemeinschaftsprojektes: „Nun wird auch in Sachen Sensibilisierung für erneuerbare Energien, nachhaltiges Wirtschaften und Gesundheitsschutz einiges weiter gehen. Eine breit angelegte Kampagne informiert die Bevölkerung über die Presse, Informationsveranstaltungen, Internetbeiträge oder Soziale Netzwerke.“