Eichenbestände im Stadtwald schützen und verjüngen
Öffentliche Waldführung von HessenForst am 27. April 2024 um 11 Uhr
Seit dem vergangenen Jahr verbreitet sich in Süd- und Mittelhessen verstärkt der Eichenprachtkäfer – ein Insekt, das sich unter die Rinde einheimischer Eichen frisst. In der Folge sterben befallene Bäume meist ab. Wie das Forstamt Langen mitteilt, ist der Schädling leider auch im Dietzenbacher Stadtwald angekommen. Daher wird zum Herbst 2024 in den Gebieten der Kreisstadt Dietzenbach eine kontrollierte Naturverjüngung eingeleitet – mit dem Ziel, die Schädlingslast zu reduzieren und gleichzeitig das Überleben der gesunden Bestände zu stärken, den Wald zu erhalten und ihn mit robusten, nachwachsenden Bäumen neu und klimastabil zu entwickeln. Das heißt: Per Herausnehmen von bereits durch den Eichenprachtkäfer geschädigter und geschwächter Bäume wird punktuell im Waldgebiet mehr Licht geschaffen werden. So können bereits bestehende, junge Eichenableger noch besser direkt an Ort und Stelle nachwachsen, größer werden und nachhaltig den Bestand des Waldes sichern.
„Wir wollen die Eiche hier langfristig erhalten, denn sie ist äußerst klimaresilient und angepasst an die Wetterbedingungen“, berichtet Melvin Mika, Leiter des Forstamts Langen. Die gefällten, kranken Eichen sollen nach der Aktion im Herbst möglichst schnell abtransportiert werden, um die weitere Verbreitung des Schädlingskäfers zu verhindern. „Wir sprechen leider von etwa bis zu 300 Bäumen, größtenteils Eichen, die im Wald am Hexenberg entnommen werden müssen. Rundherum sind allerdings schon viele junge Baumsprößlinge im Wachstum, die aber viel Licht brauchen, um richtig durchzustarten“, sagt Revierleiter Benedikt Reiß von HessenForst und ergänzt: „Durch die Verjüngung wird die Fläche von etwa 0,3 bis 0,5 Hektar sicherlich erst einmal sehr kahl aussehen, aber: In dem Bereich, der dann eingezäunt sein wird, um Fraßschäden durch Wild zu vermeiden, wird letztlich viel Licht hineinkommen. Das trägt fördernd zum Wachstum der neuen Eichengeneration bei.“
Öffentliche Waldführung zum Thema am 27. April 2024
Die Maßnahme im Dietzenbacher Wald, durchgeführt von HessenForst, Forstamt Langen, in Zusammenarbeit mit den Städtischen Betrieben Dietzenbach, ist Teil eines umfassenden Sanierungskonzepts in Hessen. Dieses wurde gemeinsam mit kommunalen Waldbesitzern und in Abstimmung mit den örtlichen Aufsichtsbehörden entwickelt – so ist in der Kreisstadt unter anderem auch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) in Bezug auf Natur- und Artenschutz eingebunden. Zur Information der Bürgerschaft wird HessenForst am Samstag, 27. April 2024, von 11:00 bis 13:00 Uhr eine öffentliche Waldführung im betroffenen Gebiet durchführen unter dem Titel „Bewirtschaftung der städtischen Wälder hinsichtlich des Befalls mit dem zweipunktigen Eichenprachtkäfer“. Treffpunkt ist der Waldeingang der Münchener Straße am Hexenberg, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Den Wald insgesamt betrachten und für die Zukunft rüsten
„Es geht darum, im Dietzenbacher Erholungswald die jungen Bestände zu schützen und für ein gutes Ökosystem des Waldes Stück für Stück voranzugehen – daher haben wir für diese Maßnahme plädiert und werden diese in enger Abstimmung zwischen UNB, Forstamt, der Stadt und den Städtischen Betrieben abgestimmt durchführen“, erklärt Revierleiter Reiß. Forstamtsleiter Mika ergänzt: „Bei den Maßnahmen berücksichtigen wir nicht nur den schädlichen Käfer, sondern betrachten den gesamten Wald. So ist es ganz wichtig und zielführend, eine gesunde und robuste Naturverjüngung zu betreiben, die den Wald für die Zukunft und herausfordernde Klimaereignisse wie etwa anhaltende Trockenheit gut rüstet.“
Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang sowie Michael Würz, Technischer Leiter der Städtischen Betriebe Dietzenbach, bekräftigen unisono: „Wir danken HessenForst, dem Forstamt Langen sowie allen beteiligten Behörden für die gute Abstimmung und Vorgehensweise zu diesem sensiblen Thema. Denn unser Dietzenbacher Wald ist elementar und wichtig, sowohl für die Erholung und das Wohlbefinden der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, als auch für ein ausgewogenes und gutes Klima für das Leben in Dietzenbach.“