Bei Brennholz wird es eng
Forstamt: Nachfrage übersteigt das Angebot
„Hier überschneiden sich die Ereignisse. Denn natürlich hat die hiesige aktuelle Holzknappheit nichts mit dem Krieg in der Ukraine zu tun.“, sagt Christine Kummerow, Projektleiterin Umwelt & Forst bei den Städtischen Betrieben Dietzenbach. Fakt ist aber: Das Holzkontor Darmstadt-Dieburg-Offenbach, wo auch die Kreisstadt das Holz aus ihren Wäldern verkauft, könnte wesentlich mehr verkaufen – allein es ist nicht genug da.
Trockene Sommer und Stürme
Grund dafür ist aber eben nicht die aktuelle weltpolitische Lage, sondern ein anderes Problem, das sich immer stärker bemerkbar macht: der menschengemachte Klimawandel. Und das bedeutet zum Beispiel, dass die Sommer 2019, 2020 und 2021 schlicht zu trocken waren. Hinzu kamen dann noch große Sturmschäden.
“Wir betreiben nachhaltige Forstwirtschaft. Das bedeutet, dass niemals mehr Holz geerntet wird als nachwachsen kann. Dadurch, dass wir durch die Trockenheit und die Stürme der letzten Jahre so viel Holz verloren haben, fällt die Ernte aktuell sehr gering aus.”, so Kummerow. Hinzu kommt, bedingt dadurch dass der Stadtwald Dietzenbach zertifiziert ist, dass ein gewisser Totholzbestand im Wald belassen werden muss und nicht zum Brennholzverkauf genutzt werden kann.
Anfragen mehr als verdoppelt
Diese Knappheit trifft nun ausgrechnet auf eine Situation, in der die Menschen Alternativen zur immer teurer werdenden Energie – wie etwa dem Erdgas – suchen. Hohe Nachfrage trifft auf kleineres Angebot. Das gilt aber nicht nur für Privatpersonen, die den Brennholz-Shop des Holzkontors aufsuchen. Auch Betriebe, die Rundholz für die Produktion von Spanplatten oder Zellstoff benötigen, können nicht in dem Umfang einkaufen wie bisher.
Nach Angaben des Holzkontor ist die derzeitige Nachfrage 2,5 mal höher als normalerweise zu dieser Zeit.