Erzieherin arbeitet 25 Jahre für die Kreisstadt

Inge Kern strotzt vor Energie und guter Laune. Damit kommt sie bei den Kindern und Kolleginnen und Kollegen in all den Dienstjahren gut an. Nach 25 Jahren bei der Kreisstadt Dietzenbach geht die Vollblut-Erzieherin in den Ruhestand. Richtig ruhig wird dies wohl kaum, denn das Energiebündel wird auch im Rentenstand aktiv bleiben.

In Dietzenbach begonnen hat die ausgebildete Sekretärin, die Anfang der 1980er Jahre in einer Werbeagentur tätig war, im Februar 1989 in der Kita 11, Am Stiergraben. Zehn Jahre später wechselte sie in die Kita 12. Dieser Einrichtung im Obernburger Weg ist die in Heusenstamm wohnhafte Mitarbeiterin treu geblieben. Lediglich im Rahmen der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin absolvierte Kern ein Berufspraktikum 2003 bis 2004 in der städtischen Kita 7 in der Laufacher Straße. Zum Februar 2023 stand dann das 25- jährige Dienstjubiläum an, einen Monat später bereits der Eintritt in die Rente.

Offene, interessierte und sympathische Art als "Türöffner"

In der Kindertageseinrichtung war die Erzieherin sehr beliebt, bei Kindern, Eltern und Kollegen gleichermaßen. Ihre offene, interessierte und sympathische Art hat viele Türen geöffnet. Die engagierte pädagogische Fachkraft schaute während ihrer Dienstzugehörigkeit auch gerne einmal über den Tellerrand hinaus und brachte sich laufend ein. Laufend im wörtlichen Sinne, so gehört Inge Kern zum Laufteam der Stadtverwaltung und vertrat die Kreisstadt beim J.P. Morgen Firmenlauf in Frankfurt oder beim Dietzenbacher Lions-Lauf. Die Freude an der Bewegung und Arbeit mit Kindern und Jugendlichen begann bereits früh, so engagierte sie sich über 25 Jahre ehrenamtlich in der Sportjugend und war über zehn Jahre lang als Kinderturnübungsleiterin aktiv.

Generationen von Kindern  wichtige Impulse für das Leben mitgegeben

Bei der Verabschiedung im Rathaus sagte Bürgermeister Dr. Dieter Lang: „Ihre Vita zeigt die große, menschliche Verbundenheit zur Kita 12. Sie haben Generationen von Kindern, und auch Eltern, wichtige, positive und inspirierende Impulse für das Leben mitgegeben.“

Erster Stadtrat René Bacher zeigte sich tief beeindruckt: „Mit Mitte 40 neben der Vollzeitanstellung und Rolle als Mutter noch eine Ausbildung zur Erzieherin erfolgreich abzuschließen, spricht für ihre Energie und Zielstrebigkeit.“ Kern erklärte daraufhin: „Es war eine anstrengende Zeit, aber ich war meist im positiven Flow, sodass sich das gar nicht so stressig angefühlt hat.“

Angela Reinig, Leiterin der Personalabteilung, hebt Inge Kerns Art hervor und wie sie die Begegnungen mit ihr immer wieder empfand: „Mir ist immer das Herz aufgegangen, wenn wir uns gesehen haben. Sie hat stets gute Laune verbreitet.“

Amrein: "Nicht nur Beruf, sondern Berufung"

Peter Amrein, Fachbereichsleiter für Soziale Dienste, kann dem nur zustimmen. „Der Mix aus Quicklebendigkeit, der klaren Haltung und Ihrer Leidenschaft zeigt, dass sie nicht nur einem Beruf nachging, sondern ihrer Berufung.“ Kern lacht und sagt: „Ja, bereits als Kind wollte ich Kindergärtnerin werden, so hieß das damals noch. Doch die Ausbildung kostete Geld und war als junge Frau finanziell nicht möglich.“

Die Kita-Leiterin Annette Leonhardt ist froh, dass Inge Kern ihrem Kindheitstraum weiter gefolgt ist und in „ihrer“ Kita so lange tätig war: „Wir hatten großes Glück, eine solch engagierte, höchst motivierte Kollegin im Hause gehabt zu haben. Davon haben alle profitiert, die Kinder, die Eltern und das Kollegium.

Inge Kerns letzter Tag in der Kita war der 31. März 2023. Der Abschied fiel nicht so leicht, jedoch freut sich die Heusenstammerin darauf, aktiv in den (Un-)Ruhestand zu gehen. Damit es nicht langweilig wird, dafür sorgen die Familie, Kinder, Enkelkinder, Pferd und Hund. Und natürlich nun noch mehr Zeit für wandern, laufen und reisen.