Internationaler Frauentag am 8. März
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte blickt auf Chancengleichheit in aktuellen Zeiten
Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung würdigen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten.
Am 8. März ist wieder Internationaler Frauentag. In der Kreisstadt Dietzenbach nutzt Bürgermeister Dr. Dieter Lang den Tag, um auf Frauenrechte aufmerksam zu machen. Er erklärt: „Die gegenwärtige politische Landschaft in Deutschland wird von einem besorgniserregenden Rechtsruck geprägt, der nicht nur die Grundfeste unserer Demokratie erschüttert, sondern auch die Frauenrechte bedroht. Mehr denn je ist es an der Zeit, aktiv gegenzusteuern. Das Aufstehen und die breite Teilnahme an Demonstrationen sind wichtige Signale der Zivilgesellschaft. Wir müssen uns solidarisch zeigen.“
Dietzenbachs Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Bettina Kuse schließt sich mit klaren Worten an: „Der Rechtsruck manifestiert sich auf verschiedenen Ebenen und greift dabei zentrale Frauenrechte an, die in jahrelanger Arbeit erkämpft wurden. Denn rechtsradikale Gruppen propagieren vermehrt ein traditionelles Frauenbild. Dies bedroht die erkämpfte Gleichstellung der Geschlechter und fördert eine Rückkehr zu überholten Rollenklischees.“
Frauen wünschen sich Chancengleichheit
Fragt man Kuse nach ihrem Wunsch für 2024, so seien dies „Frieden, die Freiheit von Gewalt, und die Achtung der Menschenrechte, insbesondere der Menschenwürde.“ Sie sagt weiter: „Wir Frauen wollen, dass alle Menschen die gleichen Chancen bekommen. Egal, welches Geschlecht, welche Hautfarbe, Religion oder Herkunft sie haben. Und dafür müssen wir auch weiterhin kämpfen, nicht nur am 8. März.“
Auch 2024 leben die Menschen noch in sogenannten patriarchalen Strukturen, Frauen übernehmen einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und werden in der Lohnarbeit schlechter bezahlt. Jede dritte Frau in Deutschland werde laut Kuse mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. „Frauen brauchen und wollen Gleichberechtigung, nicht nur auf dem Papier, sie wollen gleiche Chancen, gleichberechtigte Entscheidungsmacht in Politik und Wirtschaft, gleiche Löhne, gewaltfreie Beziehungen, faire Arbeitsbedingungen, Strafen für Täter, ein Leben ohne Angst – und keine Blumen zum 8. März“, so die Frauenbeauftragte der Stadtverwaltung.
Beratungsangebot im Rathaus
Das Frauen- und Gleichstellungsbüro im Rathaus bietet Sprechstunden an – für Frauen in allen Lebenslagen oder mit Gleichstellungsanliegen in Einzelfällen: montags, dienstags und donnerstags von 9:00 bis 13:00 Uhr sowie dienstags von 14:00 bis 16:00 Uhr. Terminanfragen erfolgen telefonisch über 06074 373-240 oder per E-Mail an kuse@dietzenbach.de. Die Gespräche sind vertraulich und können auf Wunsch auch anonym erfolgen.