Kinder begeistern bei Theatervorstellung „Aladin und die Wunderlampe“

Minutenlanger Applaus erschallte in der Turnhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule bei den zwei Vorstellungen „Aladin und die Wunderlampe“ kurz vor den Sommerferien. 19 Kinder der Grundschul-Intensivklasse unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Evelyn Tschentke hatten sich ein ganzes Schuljahr auf das Märchen und die Umsetzung auf der Bühne vorbereitet. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler im Alter von sechs bis zwölf Jahren kamen aus Afghanistan, Rumänien, Bulgarien, Ukraine, Syrien, Spanien und Marokko nach Dietzenbach und konnten mit Hilfe des Märchenfee-Projekts der Kreisstadt die rund 200 Kinder und Lehrkräfte als Zuschauende gleich zweimal während einer jeweils 60-minütigen Vorstellung begeistern.

Märchenfee-Projekt: Förderung von Stadt und Schule

Das sogenannte Märchenfee-Projekt 2022-2023 wird gefördert von der AG 1 des Integrationskonzepts der Kreisstadt Dietzenbach in Zusammenarbeit mit der Schulleitung der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Es stand in diesem Jahr unter der Leitung von Jürgen Neidinger, der als Erzähler das Märchen moderierte und das Bühnenbild anfertigte. Rosemarie Neidinger vom ehrenamtlichen Märchenfee-Kinder-Mit-Mach-Theater schrieb das Drehbuch und stellte die Kostüme für die Mitwirkenden sowie die Requisiten zur Verfügung. Die goldbestickten Kappen, Mäntel und Gewänder waren Originale aus dem Orient, die sie von ihren Reisen entlang der „Alten Seidenstraße“ mitgebracht hatte. 

Lernen der deutschen Sprache im Theaterspiel

Im Rahmen des Projekts und der geplanten Theateraufführung wurden die Kinder behutsam an die deutsche Sprache sowie die Geschichte „Aladin und die Wunderlampe“ herangeführt. Mit Hilfe von zahlreichen Requisiten wie etwa Öllampen und Kostümen aus dem Orient begriffen die Kinder schnell die Handlung. Kleine Textstellen in deutscher Sprache wurden mit Sprachassistenten eingeübt: Thomas Kunz, Maria Naggy, Renate Fink, Dr. Kristin Lehmer und Patricia Fahrnung kamen regelmäßig zu den Proben in die Schule und arbeiteten als Sprach-Mentoren. Klara Krüger schaute bei der Kostümauswahl, ob die Kleider und Kappen den richtigen Sitz hatten. Zusätzlich übten die Tanzgruppen „Bunte Tänze“ unter der Leitung von Anne Schlosser sowie die Gruppe „Tänze der Kulturen“ mit den Kindern den Hochzeitstanz von Aladin und Jasmin ein. Bei der intensiven Zusammenarbeit erweiterte sich der deutsche Sprachschatz nicht nur bei den kleinen Darstellern, sondern auch bei den älteren Mitwirkenden, die aus Herkunftsländern wie Ungarn und Marokko stammten.

Großes Engagement in der Projektarbeit

„Ein besonderes Dankeschön gilt Rosemarie und Jürgen Neidinger, die würdig die Tradition des Projekts Märchenfee mit der großen Wertschätzung und finanziellen Unterstützung unserer Stabstelle Integration der Kreisstadt Dietzenbach weitergeführt haben“, sagt deren Vertreter Issam Ahsayni. „Zudem schätzen wir Erika Hohmann, unsere Märchenfee, die bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 mit den Lehrkräften und den Schülern der Intensivklasse der Dietrich-Bonhoeffer-Schule die Märchenstunden inszeniert hat.“ Ihre Tochter Rosemarie Neidinger, stellvertretende Projektleitung, ist seit 2017 bei der Projektgestaltung dabei und hat 2020 die Aufgaben der Märchenfee übernommen.

Erster Stadtrat René Bacher freut sich über das Engagement: „Diese Arbeit ist besonders wertvoll, denn in Dietzenbach leben viele Kinder aus vielen verschiedenen Nationen zusammen. Darunter sind auch solche, die neu bei uns sind und kaum Deutsch sprechen. Die Märchenfee begeistert sie nicht nur für die Sprache, sondern weckt auch neues Selbstbewusstsein in ihnen.“