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Aktuelles

Hier finden Sie das, was Dietzenbach bewegt und interessiert. Lesen Sie wissenswerte Informationen aus dem Rathaus, spannende Geschichten von Menschen und aktuelle News aus der Kreisstadt.

In der nachfolgenden Aufstellung finden Sie die Pressemitteilungen der letzten Monate in chronologischer Reihenfolge.

Stets gut informiert

Southern Lights On Tour

Filmfestival des Deutschen Filminstituts erneut zu Gast in Dietzenbach

Nach der ersten Auflage im November 2023 kehrt das Filmfestival „Southern Lights on Tour“ am 27. und 28. April zurück in das Dietzenbacher Main Kino D. Das Festival Southern Lights präsentiert schon seit 2020 Filme aus dem globalen Süden im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt. Mit dem neuen Southern Lights on Tour erweitert das DFF das Festival um die Spielorte Wiesbaden, Dietzenbach, Hanau und Offenbach. Im November 2023 präsentierte das „Best of“ der letzten drei Festivaljahre einen spannenden ersten Einblick in die ästhetische und inhaltliche Vielfalt des Kinos des globalen Südens.

Die ausgewählten Filme, die häufig auf anderen Festivals ausgezeichnet wurden, erzählen von Sehnsüchten und Träumen, setzen sich aber genauso mit Rassismus, patriarchalen Machtstrukturen, Generationenkonflikten und extremen Herausforderungen bei Flucht und Migration auseinander.

Workshops, Film- und Diversitätsgespräche

Wichtiger Bestandteil des Festivals sind Workshops, sowie Film- und Diversitätsgespräche, die unterschiedlichen Perspektiven Raum geben. Verschiedene Institutionen, Vereine und Migrant*innen und ihre Selbstorganisationen aus der Rhein-Main-Region gestalten das Begleitprogramm mit.

Das Thema des Festivals lautet in diesem Jahr “Mut”: Mut zur Flucht, Mut, gegen politische Unterdrückung aufzustehen, Mut, verkrustete gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen, gegen Unrecht und Diskriminierung zu agieren, Mut zur Selbstermächtigung. Und natürlich braucht es auch Mut, diese Themen filmisch anzupacken, sie und sich damit der Öffentlichkeit preiszugeben.

Das Programm in Dietzenbach:

Samstag, 27. April um 19:30 Uhr

Afghanischer Abend mit zwei Filmen: Inside Kabul + Fremont OmU. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit Künstlerin und Aktivisten Sara Nabil statt.

Inside Kabul: Zwei junge Frauen in Kabul während der Machtübernahme der Taliban 2021. Während Marwa mit ihrem Mann die Flucht wagt, bleibt Raha trotz der drohenden Gewalt in Kabul.

Die Journalistin Caroline Gillet hat die Sprachnachrichten ihrer beiden Freundinnen aus dieser Zeit zu einem Audio-Tagebuch zusammengeschnitten. So hören wir die Stimmen von Marwa und Raha, die von ihren Ängsten und Erfahrungen erzählen, zum Teil unter größter Gefahr. Visualisiert werden die authentischen Stimmen durch eine Animation der afghanischen Künstlerin Kubra Khademi, deren zurückhaltende Klarheit und grafische Abstraktion an Persepolis (Frankreich 2007, R: Vincent Paronnaud, Marjane Satrapi) erinnert.

Fremont: Nach der Machtübernahme der Taliban 2021 ist Donya aus Afghanistan in die USA geflohen. In der Kleinstadt Fremont führt sie ein isoliertes Leben. Neben absurd anmutenden Therapiesitzungen geht sie einer eintönigen Arbeit in einer Glückskeksfabrik nach. Schließlich versucht sie, etwas gegen ihre Einsamkeit zu unternehmen, indem sie eine Nachricht mit ihrer Telefonnummer in einem Glückskeks versteckt und wie eine Flaschenpost hinaus in die Welt schickt.

Der iranische Regisseur Babak Jalali drehte den mehrfach ausgezeichneten Film in nur 20 Tagen. Die ruhigen Einstellungen und der lakonische Ton erinnern besonders auch wegen der Schwarz-Weiß-Bilder an die frühen Filme von Jim Jarmusch oder Aki Kaurismäki. Die Hauptfigur Donya wird dargestellt von der afghanischen Journalistin und TV-Moderatorin Anaita Wali Zada, die ihr Land ebenfalls nach der Machtübernahme der Taliban verließ. Die persönliche Erfahrung scheint sich in ihrer Darstellung widerzuspiegeln. Es ist ihr Gesicht, auf das sich die Regie klugerweise verlässt, denn auch ohne viel Dialog gelingt es ihr, sowohl schmerzhafte Trauer als auch trotzigen Humor gleichermaßen auszudrücken.
Preise: Internationales Festival Karlovy Vary, Beste Regie 2023

Sonntag, 28. April von 14:00 bis 18:00 Uhr

Workshop: Migration, Kunst und Protest mit Künstlerin und Aktivistin Sara Nabil. Dieser Workshop richtet sich nur an Frauen mit Migrationserfahrung.
Anmeldung via jerke@dff.film - max. 25 Personen

Sonntag, 28. April um 19:30 Uhr

Fogaréu OmeU: Die junge Fernanda kehrt nach vielen Jahren zu ihrem wohlhabenden und einflussreichen Onkel und dessen Familie zurück, um die Asche ihrer verstorbenen Adoptivmutter zurückzubringen. Dort angekommen, will sie die Wahrheit über ihre Wurzeln herausfinden. Es zeigt sich, dass Fernandas Onkel, der als Großgrundbesitzer für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, ihre Suche zunehmend als Bedrohung sieht.

In ihrem Debütfilm zeigt Flávia Neves, wie die historisch begründeten kolonialen Hierarchien, der Klassismus und Rassismus sowie die damit verbundenen Ausbeutungsverhältnisse bis heute bestehen. Fernanda steht dabei für den mutigen Versuch, diese verkrusteten Strukturen aufzubrechen – in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Der Eintritt zu allen Filmvorstellungen und dem Workshop ist frei. Weitere Infos zum Filmprogramm und dem Filmfestival gibt es unter www.main-kino-d.de oder www.dff.film/kino/festivals/southern-lights

Southern Lights On Tour in Dietzenbach:

Ort:  Main Kino D, Europaplatz 3, 63128 Dietzenbach

Datum: 27. & 28. April

Einlass: ab 19:00 Uhr

Beginn:  jeweils um 19:30 Uhr

Tickets: Eintritt frei!

Infos: www.main-kino-d.de