Spatenstich für neues Rechenzentrum in der Kreisstadt Dietzenbach
Industrie trifft auf Ökologie
Nachdem Ende Mai 2023 die Baugenehmigung für den Neubau eines Rechenzentrums mit angegliedertem Bürogebäude in Dietzenbach erteilt wurde, hat EdgeConneX, Bauherr und einer der weltweit führenden Rechenzentrumsbetreiber aus den USA mit mehr als 50 Rechenzentren in über 40 Märkten in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Asien, nun zum Spatenstich in der Kreisstadt Dietzenbach geladen. So kamen am Vormittag des 20. Juli 2023 auf dem Gelände an der Waldstraße rund 30 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zusammen. Der gemeinsame symbolische Spatenstich markierte den offiziellen Beginn für den Neubau des zukunftsweisenden Rechenzentrums auf einem Gelände von rund 36.000 Quadratmetern.
Mit der Natur und für die Natur bauen
Die Bedeutung für die Kreisstadt Dietzenbach und die Region hob Bürgermeister Dr. Dieter Lang in seiner Begrüßung hervor und lenkte die Aufmerksamkeit der zur Feier geladenen Gäste vor allem auf das Zusammenwirken von modernster Rechenzentrumsinfrastruktur und der beispielgebenden Umsetzung eines hohen Anspruchs an die Nachhaltigkeit. „Mit der Natur und für die Natur bauen, dies wird hier in exzellenter Weise umgesetzt“, so der Bürgermeister.
Deutlich gemacht wurde das Konzept in einer informativen Präsentation, die von den Planern des Rechenzentrums vorgestellt wurde. Verantwortlich dafür ist die TTSP HWP Planungsgesellschaft mbH aus Frankfurt am Main, die in Deutschland als Experten für solche Projekte anerkannt sind.
Gezeigt wurde, dass trotz der Größe des Gebäudes, die Fassadenflächen von der südlichen Kreuzung zwischen der Waldstraße bis Gottlieb-Daimler-Straße quasi „unsichtbar“ bleiben. Erzielt wird dieser Effekt durch eine vorgesetzte Grünfassade sowie einer Textilfassade. Weitere Aspekte aus der Vielzahl aller in diesem Projekt realisierten Nachhaltigkeitskomponenten sind beispielweise:
- 47 Prozent der Fassadenfläche werden als horizontale Grünfassade mit Rankpflanzen aus verschiedenen standortgerechten Arten bepflanzt
- Der Büroteil wird mit einem Textilfassadensystem mit einer hellen lichten Farbgebung gestaltet, der neben dem Sonnen- und Blendschutz eine effektive Vorsorgemaßnahme gegen Vogelschlag garantiert
- 30 Prozent des Grundstücks sind als nachhaltige und naturschutzgerechte Begrünung geplant, insbesondere durch das Pflanzen von Bäumen, größeren Sträuchern und großflächigen Wiesenansaaten
- Die Dachflächen werden mit trockenheitsliebenden Gräsern und Stauden aus zertifiziertem Regiosaatgut extensiv begrünt
- Intensive Wiederverwendung des sogenannten „Grauwassers“, also Nutzung von gesammeltem Regenwasser
- Sonstiges Regenwasser wird zu 100 Prozent auf dem Grundstück versickert und gelangt nicht in die Kanalisation
- Naturnah gestaltete Teichanlagen, als Feuchtbiotop mit ergänzenden Strauchpflanzungen
- Im Kühlsystem wird kein Trinkwasser verbraucht
- Versorgung des Bürokomplexes im Sommer und Winter durch Wärmepumpen, die aus der Rechenzentrumsabwärme gespeist werden
„Das Zusammenwirken aller ökologischen Komponenten ist unser Ansatz zur Nachhaltigkeit“, fasst es Christian Krauthammel, Geschäftsführer bei TTSP HWP Planungsgesellschaft mbH, zusammen.
Neue Arbeitsplätze und nachhaltige Digitalisierung
Nach Auskunft von Michael Krtsch, Leiter der Wirtschaftsförderung Dietzenbach, werden zirka 50 neue Arbeitsplätze entstehen und die Kreisstadt wird durch Sitz des Unternehmens in Dietzenbach auch von den Gewerbesteuereinnahmen, bei erfolgreicher Geschäftsentwicklung, profitieren. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in diesem Projekt war von Beginn an von einem konstruktiven und kooperativen Miteinander geprägt und so ist die Freude bei der Wirtschaftsförderung natürlich groß, dass durch die erfolgreiche Umsetzung des Projektes ein weiterer, wertvoller Schritt für eine nachhaltige Digitalisierung gegangen wurde.