Vom Konzept direkt in die Umsetzung
Klimaschutz und Klimaanpassung geht weitere Schritte
Klimaschutz in Dietzenbach – das ist schon seit vielen Jahren eine Querschnittsaufgabe in der Kreisstadt. Wir berichteten. Um den besonderen Stellenwert hervorzuheben, den der Klimaschutz in Dietzenbach genießt, wurden unter dem Motto „Gemeinsam machen wir Dietzenbach klimafit!“ im vergangenen Jahr parallel zur Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts über zwanzig Veranstaltungen für Groß und Klein, für Jung und Alt zum Klimaschutz durchgeführt.
Seit Ende letzten Jahres ist es geschafft: Die Stadtverordnetenversammlung verabschiedete im Dezember das Integrierte Klimaschutzkonzept. Aus über 680 Rückmeldungen der Bürgerschaft wurden in einer ersten Priorisierung insgesamt 68 Maßnahmen für mehr Klimaschutz in Dietzenbach umfasst. Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 die Treibhausgasneutralität in Dietzenbach zu erreichen.
Bereits über 650.000 Euro Fördergelder stehen zur Verfügung
Angesichts der finanziellen Beschränkungen des Dietzenbacher Haushalts wurde dabei bew
usst der Schwerpunkt auf kurz- und mittelfristige Maßnahmen gelegt, für die bereits bekannt ist, welche Fördertöpfe angezapft werden können. Bisher wurden Fördergelder von über 650.000 Euro für die Stadt Dietzenbach erfolgreich beantragt und stehen zur Verfügung.
Bürgermeister Dr. Dieter Lang hebt hervor: „Diese Vorgehensweise erlaubt es uns, sofort mit dem Klimaschutz loszulegen. Die Beteiligung der Menschen vor Ort war vorbildlich und zeigt das große Interesse etwas zum Positiven zu verändern. Wir gehen nahtlos vom Konzept zur Umsetzung über.“
5-köpfiges Team in der Stabsstelle Klimaschutz
Seit dem 01.11.2022 ist Alexander Haus als Klimaanpassungsmanager für die Kreisstadt tätig. Dietzenbach war im April 2022 die erste Stadt in Deutschland, in der ein Klimaanpassungsmanagement durch Bundesmittel gefördert wurde. Der studierte Biotechnologe hat schon vor seiner Tätigkeit in Dietzenbach in einer anderen Kommune Erfahrung im Bereich Klimaschutz gesammelt. Seine Aufgabe erklärt Alexander Haus wie folgt: „Wir wissen mit Sicherheit, dass auch in Dietzenbach die Folgen des Klimawandels nicht spurlos an uns vorübergehen werden. Meine Aufgabe ist es, die Kreisstadt auf diese Folgen vorzubereiten, damit die Stadt auch in Zukunft noch genauso lebenswert ist wie heute.“ Damit diese Herausforderung wissenschaftlich fundiert angegangen werden kann, betreut er aktuell die Erstellung einer Starkregengefahrenkarte sowie einer Stadtklimaanalyse. Auf der Basis dieser und anderer Daten wird er ein Klimaanpassungskonzept erstellen.
Zum 01.01.2023 hat das Team der Stabsstelle Klimaschutz durch Michael Raddatz weiteren Zuwachs bekommen. Als Geograph und Raumplaner ist Michael Raddatz für die Erstellung und Umsetzung eines Energetischen Quartierskonzeptes im erweiterten alten Ortskern zuständig. Jüngst wurde eine Befragung von Haus- und Wohnungseigentümerinnen und -eigentümern zu den Energiewerten ihres Eigentums abgeschlossen. Auf der Basis dieser Daten wird ein energetisches Quartierskonzept erstellt. Direkt an die Bewohnerinnen und Bewohner Stadtteils gerichtet erläutert Raddatz eine weitere wichtige Aufgabe wie folgt: „Ich unterstütze und begleite zur energetischen Sanierung Ihres Eigentums insbesondere bei Fragen zur finanziellen Förderung. Nehmen Sie sehr gerne Kontakt mit mir auf.“
Ebenfalls seit dem 1.1.2023 ist Jennifer Guth als Werkstudentin in der Stabsstelle Klimaschutz angestellt und unterstützt insbesondere bei Veranstaltungen. Diese Möglichkeit ergibt sich daraus, dass Alexander Haus eine Teilzeitstelle innehat und somit Fördermittel für diese zusätzliche Unterstützung vorhanden sind. Die gebürtige Dietzenbacherin studiert aktuell Geografie im Master. „Ich freue mich darauf, in den nächsten Wochen und Monaten im Rahmen von Informationsveranstaltungen mit Dietzenbacherinnen und Dietzenbachern rund um die Themen Klimaanpassung und Klimaschutz ins Gespräch zu kommen,“ sagt Jennifer Guth.
Eine neue Stelle erst kürzlich ausgeschrieben
Beim Klimaschutz kommt es auf alle an. Deswegen nimmt die Kreisstadt durch ein weiteres Projekt die jüngsten Dietzenbacherinnen und Dietzenbacher besonders in den Fokus. Erst kürzlich war eine Stelle für die Durchführung von Energiesparprojekten in Kitas ausgeschrieben. So sollen auch die Jüngsten von Anfang an lernen, was sie für mehr Klimaschutz machen können – und Eltern und Erzieherinnen und Erzieher dürfen natürlich auch gerne mitlernen.
Zahlreiche Projekte verschiedenster Größenordnungen in Umsetzung
Neben diesen neu gestarteten Projekten, für deren Umsetzung Dietzenbach erfolgreich Fördergelder vom Bund, vom Land Hessen sowie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau einwerben konnte, gibt es noch weitere größere und kleinere Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept, mit deren Umsetzung schon gestartet worden ist und die von der Klimaschutzmanagerin und Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz, Dr. Sigita Urdze, betreut werden. Das reicht von Großprojekten wie den Vorbereitungen für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung bis hin zur Bestellung von Lastenrädern für den kommunalen Fuhrpark. Dr. Sigita Urdze dazu: „Beim Klimaschutz ist die gesamte Verwaltung aktiv dabei. Wir als Stabsstelle freuen uns sehr, die Kolleginnen und Kollegen in ihren unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen dabei unterstützen zu dürfen.“
Zufrieden ist auch der Erste Stadtrat René Bacher: „Klimaschutz erfordert in Politik, Verwaltung sowie in der Stadt insgesamt, neue Ideen auszuprobieren. Ein langer Weg liegt noch vor uns, mit dem Team der Stabsstelle Klimaschutz, welches als Schnittstelle auch zu den Bereichen Bauen und Soziales agiert, sind wir dafür bestens aufgestellt.“
Man sieht: Klimaschutz in Dietzenbach – es geht voran, mit großen Schritten und vielen Pedalumdrehungen.